BITCHES SIN – The rapture CD

Ach je, alle Jahre wieder macht sich diese britische NWoBHM Band auf, die Welt mit einem neuen Album zu erleuchten, zuweilen unter dem Zweitnamen FLASHPOINT, meistens unter BITCHES SIN. Vor geraumer Zeit hatte man bereits eine EP veröffentlicht, nun wird ein neues Album drangeschoben und betört den Hörer erneut mit sehr eigenwilligem Hardrock und Heavy Metal, bei dem wieder Produzentenlegende Chris Tsangarides seine Griechengriffel mit im Spiel hatte, auf beiden Seiten des Mischpultes. Ja, in der Tat, er haut auch ordentlich in die Saiten, was er ja u.a. auf dem HOA 2011 als Klampfer von EXMORE getan hat. Und trotz des betont traditionsbewussten Songwritings, welches zwischen 1970 und 1985 herumlungert, haben die Briten ein sehr frisches Album auf den Weg gebracht. Insbesondere die zuweilen sehr wilden Soli sind ein Ohrenschmaus und dürften den geneigten Heavyrocker einfach vom Stuhl fegen während das entfesselte Spiel der inzwischen reiferen Herren die Nackenmuskulatur aufgrund Dauerbangens knacken lässt. Nicht nur das Spiel, auch der tosende Sound ist recht entfesselt und auf natürliche Weise heavy. Das Album wurde zwar hörbar im Studio eingespielt, hat aber durchaus ein lebendiges Feeling, als hätte die Band eine Liveeinspielung unter Anleitung von Herrn Tsangarides` Assistenten (der Alte musste ja im Studio selbst ran) auf die Beine gestellt. Locker, sehr locker und emotionsgeladen klingt diese Scheibe. Ich höre eine Unmenge toller Melodien, die direkt unter die Haut gehen und dem ganzen oberflachen Mainstreamgedudel den ausgestreckten Mittelfinger zeigen. So gestaltet man seine Musik einprägsam und eingängig, aber auch eindringlich. BITCHES SIN sind eine der standfestesten britischen Metalbands, wie mir gerade auffällt. Neben der CD von HOLY RAGE um Allan Atkins (JUDAS PRIEST Gründungsvater) ist das hier eine der aufregendsten neuen Veröffentlichungen alter Recken.

Sir Lord Doom