COVEN – Destiny of the gods CD

Als COVEN hat diese 1985 gegründete, seit den späten 80ern nach der Veröffentlichung vom kultigen „Worship new gods“ Album verschutt gegangene und 2011 in Originalbesetzung neu zusammengefundene Band zumindest bei den Kultmetalfans jüngerer Tage einiges bewegt und mit ihrem mystischen Erstling, welcher 2012 auf Shadow Kingdom Records erstmals als CD aufgelegt worden ist, ihren Status als unsterbliche Kultband zementiert. Die Mixtur aus klassischem, schleppend majestätischem, allerdings sehr schwungvollem Doom, erdigem Heavy Metal mit eindeutig europäischem Ausdruck, ein paar hymnenhaften Momenten und beschwörendem, erzählerischem Gesang erreicht in ihrer Einzigartigkeit locker solche Juwelen von Bands wie die alten ANGEL WITCH, MANILLA ROAD, CIRITH UNGOL oder PENTAGRAM, womit auch die Aspekte des kultig okkulten Dooms und Epicmetals abgedeckt wären, welche das Programm dieser Band bestimmen. Und 26 Jahre nach dem Debüt kommt nun das Zweitwerk auf den Markt, von dem ich nicht sagen kann, ob es sich bei den Songs um eine Art Resteverwertung alten Archivmaterials handelt, welches nur neu aufgenommen wurde oder ob es wirklich brandneu komponierte Stücke sind. Letzten Endes tut das aber auch nichts zur Sache, COVEN respektive COVEN 13, wie sie sich heutzutage nennen, sind ihrer Einzigartigkeit treu geblieben und erzählen eine mystische Geschichte, eine gewaltige Sage durch ihre Musik. Glattgebügelter Pseudometal für die Charts und große kommerzielle Erfolge geht wohl anders, aber COVEN sind eine Band, die aus Liebe zur großen Kunst der ihren frönt, da sind ganz andere Dinge wichtig als ausgerechnet die Sympathie des Mainstreams. Es gibt hier sicherlich mehr als allein schleppend epische Klangwelten zu erforschen. Mal wird ein urtypischer Headbanger vom Stapel gelassen, der mit galoppierenden Riffs und treibenden, fetzigen Rhythmen den Hörer in die miefigen Keller und verrauchten Kneipen der englischen Arbeiterstädte in den späten 70ern schickt, wo Heavy Metal noch ein Ausdruck von bodenständigem Aufbegehren gegen tristgrauen Alltag und biedere Unterwürfigkeit war. Dann wieder orgelt es energiegeladen und schwungvoll aus den Boxen und man wird Zeuge von recht feurigen Duellen zwischen der Gitarre und den Tasten, wie sie dereinst im harten Rock der 70er zum guten Ton gehörten. Bei COVEN klingt all dies wahrlich erfrischend und zeitlos prachtvoll, da sie ganz bewusst diese retrospektiven Einschübe mit metallischem Schwung antreiben und somit den Retrobereich nur touchieren. Auch wenn sicherlich manch eine Band solchem Stil frönt, COVEN gehören zur Elite der Szene, geschuldet ihrer Einzigartigkeit, ihrem Charisma und ihrer entschlossenen Hingabe. Eine der besten CDs im echten Heavy Metal 2013, eben weil die Musik noch zu einem spricht und was zu sagen hat.

Sir Lord Doom