ELWING – War CD

15,50

Das ist die Formel für metallische Lust und Leidenschaft. Eine motivierte und handwerklich begabte Truppe klaut sich bei ihren Vorbildern Running Wild und Iced Earth die besten Momente, im Grunde alles, was nicht niet- und nagelfest ist, pumpt ein bisschen Bombast drunter und haut mit „War” mal eben eine der packendsten Powermetalscheiben der letzten Zeit heraus.”Epic Power Metal”, bei dieser Beschreibung kann einem heutzutage schon ein eiskalter Schauer den Rücken hinab laufen, so ausgelutscht wie dieser musikalische Bereich ist. Gerade aus Skandinavien und Spanien kamen Unmengen dieser Bands die alle fürchterlich gesichtslos klangen und mit Mann und Maus untergehen düften. Elwing sind zu unserem Glück anders. Beeinflusst wurden ELWING eher von der amerikanischen und teutonisch hanseatischen Schule, ganz vorne seien hier die oben schon erwähnten Iced Earth, frühe Running Wild und Jag Panzer genannt. Zwar erreicht “War” deren Klasse niemals ganz, aber die Scheibe bietet doch eine gute, etwas ausgefallenere Interpretation des ganzen. Gerade der etwas düstere Gesang von Vocalist Sakis ist erfrischend anders. Und das Album hat zudem noch einen absolut natürlichen Ausdruck. Abgesehen vom einleitenden Schrei im Rausschmeißer „Lost Humanity” (klingt, als habe man dem guten Sakis künstlich im Studio nachgeholfen), tönt die Scheibe authentisch und nicht aufgeblasen wie die vieler selbsternannter Epic-Metal-Götter. Der Verzicht auf Keyboards lässt solche Verdächtigungen auch gar nicht erst aufkommen, womit dem Attribut „Heavy” im Metal sein Recht zukommt. Eine weitere Stärke liegt in den Gitarrensoli. Tumbes Gefiedel nur um des Fiedelns Willen braucht wohl niemand und so sehen es Elwing ebenfalls. Panayiotis umspielt die Melodien und ist um Struktur bemüht. Er ist kein Ritchie Blackmore, jedoch dessen Theorie vom Solo als einen geschichtenerzählenden Song im Song gewahr. Die Strategie der Band ist insgesamt konventionell. Inähnlicher Formation ziehen überall in Europa stählerne Brigaden in die Schlacht gegen das falsche Metall und das seit mindestens 25 Jahren. Elwing haben ihre Aufmarschpläne trotzdem absolut professionell ausgearbeitet. Sie setzten auf melodiöse Arrangements vermischt mit hymnenartigen Aspekten. Dazu gesellen sich Rhythmuswechsel, Tempowechsel und Breaks. Man will sich ja nicht allzu leicht in die Karten schauen lassen. Ich würde sie glatt als die europäischen Riot einstufen, mit stärkerer Powermetalschlagseite allerdings. Kraft und Melodie vereinen sich, werden in grandiosen Hymnen auf die Bangerseelen losgelassen, die sich der Intensität Elwings nicht entziehen können. Feine Scheibe.

Robert Moskau

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CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

0, 1

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