ISCARIOT – Arisen CD

15,50

Der gute Iordan von STORMSPELL RECORDS hat wieder tief im Staube der Musikgeschichte gewühlt, um uns mit ISCARIOT ein Juwel sondergleichen auszubuddeln. Die Band aus Portland / Oregon, USA formierte sich um 1982 oder 1983 herum, so genau ist das nicht zu sagen und konnte durch ein Mitglied eine Querverbindung zu den kultigen CRYSIS herstellen, welche 1981 mit „Hard as rock“ ein amtliches Album in Eigenregie (später von METALWORKS wiederveröffentlicht) ins Rennen warfen und ISCARIOT insgesamt vom Spirit her tatsächlich große Brüder gewesen sein dürften. Ich nenne das mal Protometal mit lokalem Flair, irgendwo in der Schnittmenge aus packendem, sehr kräftigem Hardrock und recht frisch klingendem, treibendem Heavy Metal. Diese Musik ist roh und heavy, sie hat schöne Melodien vom Gesang und im Gitarrenbereich, sie ist zwar recht schnurgerade und doch verspielt, gerade was das schier explodierende Drumming und die eruptive Leadgitarre angeht. Die Songs treffen Dich mitten auf die Nase und verteilen sich von da ab um Deinen ganzen Schädel herum. Willkommen in der Welt von ISCARIOT. Irgendwo findet man den Ausruck „Gothic Metal“, was aber ein Herumführen an der Nase ist, da 1985 noch kein Mensch etwas von „Gothic“ im heutigen Sinne wissen wollte. Auch CIRITH UNGOL galten ja als „Gothic Death Rock“ in ihren Anfangstagen, Ihr wisst bescheid? ISCARIOT sind einfach ergreifend und mitreißend, vom Klang her roh, da es sich nur um remasterte Demoaufnahmen handelt, aber gerade deswegen so herrlich eigen und charismatisch. Es wird getrieben, es wird leidenschaftlich gerockt, die Faust zum Himmel gereckt und es gibt tatsächlich mit „Bless me father (for I have sinned)“ einen herrlich epischen Doomhardrock, der mit gut neun Minuten eine amtliche Länge aufweist und erst in den letzten anderthalb Minuten Fahrt aufnimmt. Neben diesem Stück kann ich das düster stampfende „Dark rebel“ als Highlight anpreisen, dessen dämonisch knurrende Gitarrenriffs eine wunderbare Grundlage für eine hypnotisierend mystische Gesangslinie und furiose Soli bieten. Perfekter kann man eben jenen Heavy Metal / Hard Rock Mix nicht präsentieren. Das Feeling dieses Albums, eigentlich war es ein Demo, ist unbeschreiblich intensiv. ISCARIOT waren auch vollkommen frei von dogmatischen Bestimmungen irgendwelcher Genrewächter und von Bestrebungen, die Spitzenplätze der Charts zu erstürmen. Dennoch oder gerade deswegen zelebrierten sie die Musik ihrer Seele mit einem ungeheuren Ernst. „Psalm 313“ ist ein majestätischer Epic Metal, wie ihn zu jener Zeit allerhöchstens MANILLA ROAD auf einer ganz anderen Ecke der USA in ihrer kleinen Welt geschmiedet haben und wie er vielleicht noch von WITCHFINDER GENERAL oder den Jersey LEGEND aus ENGLAND in solch spiritueller Vollendung erschaffen worden ist. Hört nur auf die komplett entfesselte Leadgitarre, welche von einem schier dem Wahnsinn anheim gefallenen Tropf traktiert zu werden scheint. Ja, das hier ist KULT (Hö! Hö!) und ausnahmsweise einmal mit Recht, weil das Songmaterial einfach stimmt. Wer keinen Bock mehr auf den neuen True Metal hat und nach dem echten Stoff für einen anhaltenden Lustrausch sucht, der ist hier am richtigen Ort.

Sir Lord Doom

Nicht vorrätig

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CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

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