MORAL CRUSADE – An act of violence CD

Wenn man das Album in den Player schiebt, wird man rasch merken, dass es sich bei dieser Band um ein älteres Kaliber handelt. Eine Wiederveröffentlichung also. Im Grunde kam „An act of violence“ bereits vor knapp über 20 Jahren auf den Markt, allerdings war für eine irische Undergroundband kein Platz auf dem kommerziellen Siegertreppchen, entsprechend ging die Band unter. Leider, wie ich sagen muss, denn so klassisch sie auch ihre Gewaltmusik spielen, so packende Songs schreiben sie. Der Gesang ist aggressiv, hat aber einen sehr eigenen Ausdruck, die Kompositionen leben von Tempo – und Rhythmuswechseln und präsentieren eine Band, die sehr wohl Wert auf gute Riffs gelegt hat, bei allen typischen Genreaspekten, die sie in ihrer Musik verbraten haben. Wenn ich Vergleiche anstellen sollte, dann würde ich die Engländer XENTRIX in ihrer härteren Phase, METALLICA zu „Master of puppets“ Zeiten, TESTAMENT zu „The legacy“ Zeiten und auch EXODUS heranziehen, Bands denen MORAL CRUSADE kompositorisch ebenbürtig und vielleicht in manchem Punkt überlegen waren. Der Klang der Scheibe ist schön rau, was gerade bei den peitschenden Riffs einen Effekt überragender Wucht erzielt. MORAL CRUSADE klingen somit härter und brutaler als die großen Vorbilder auf ihren Majoralben, dennoch ist eine Menge Gefühl unterschiedlicher Natur im Spiel bei ihrem Album, zuweilen sind tolle Melodien, Harmonien und Akkordfolgen zu hören, die Dich sehr tief berühren. So sehr MORAL CRUSADE auch dem Genre treu ergebene Paladine zu sein scheinen, sie haben es im Wust der Bands ihrer Zunft zumindest kompositorisch raus, die Messlatte hochzuschieben. Kultband also, jedenfalls wären sie es, hätten sie ihre Wurzeln in den USA. Wer sich das gute Stück jetzt sichert, der wird ob der hochkarätigen und dabei so unglaublich rohen Musik einen gewaltigen Freudentanz aufführen. Top Album!

F. Ett