POSSESSOR – Make them eat metal Maxi CD

Das Cover dieser EP ist mindestens so fies wie jenes der legendären „Fistful of metal“ von ANTHRAX, da wird einem am Boden mit dem Stiefel auf dem Kopf fixierten Typen, welche zudem leicht nach Emo aussieht, doch glatt die Kauleiste mit zwei geriffelten Metallstangen aus dem Gesicht gehobelt. Boshaft, sehr boshaft. Entsprechend gnadenlos ist die Musik der jungen Amis, welche einen schönen 80er Thrashmetal mit schon fast hymnenhaft zu nennenden Songs spielen, der richtig gut abgeht, auch wenn man sich die ultimativen Geschwindigkeitsrekorde klemmt und stattdessen lieber wuchtig in moderat flottem Tempo die absoluten Monsterriffs aus den Boxen haut. Die Atmosphäre dieser vier Stücke auf der EP ist infernalisch, die Gitarren singen wie die Motoren einer ganzen Armada von viermotorigen B 17 Bombern und der Shouter bellt und grollt mit halbwegs melodischer, sehr charismatischer Stimme seine nicht unbedingt vom Weltfrieden und allumfassender Liebe referierenden Texte. Solche Musik war 1985 und 1986 absolut top und auch mit fast 30 Jahren Abstand ist das hier großes Kino, denn POSSESSOR haben einfach Feeling. Die Band lebt diesen Sound, sie bringt ihre Freude am Metal in die Herzen der Headbanger und schert sich wirklich einen Dreck um irgendwas, sondern zieht genau ihr Ding durch. Natürlich wirkt die Gruppe POSSESSOR irgendwie rau und ruppig, aber das ist halt normal beim Thrashmetal, guter, freundlicher, gewalttätiger Spaß. Die wollen ja eigentlich nur spielen, ihre Instrumente nämlich. Und das beherrschen sie. Eine absolute Metalhymne wie „Battle cry“, ein Originalsong von POSSESSOR, falls jemand fragt, rast mit großartiger, mitreißender und höchst emotionsgeladener Melodieführung und geilem Refrain über Dich hinweg und ist ein schöner Kontrast zu den krachenden Donnerorgien „Make them eat metal“ und „Land of the minotaur“, die durch ein recht beschwingtes Spiel aller Instrumentalisten und eine sehr entfesselte Atmosphäre bestechen und natürlich ebenso eingängig und einprägsam auf Dich wirken. Geschniegelte Kommerzrocker werden wahrlich keine Freude an dieser musikalischen Wuchtbrumme haben. Wenn dann zum Schluss noch die Coverversion von „Metal knights“, einer der NASTY SAVAGE Hymnen schlechthin, durch die Bude fetzt, sollte es kein Halten mehr geben, dann dreht der geneigte Langhaarmetaller durch und platzt vor Adrenalinüberdruck aus seiner Kutte heraus. Absoluter Oberkult, definitiv der alten Schule entstammend, aber definitiv frisch und originell.

F. Ett