VECTOM – Speed revolution & Rules of mystery CD

15,50

Vectom, liebe Freunde, waren eine jener teutonischen Kampftruppen, die mit räudigem Speedmetal die stählernen Herzen der langhaarigen Freaks und Kuttenträger zum Schmelzen bringen wollten, durch unsinnig miese Reviews in der damals schon nach Trends und Kohle hechelnden Schmieren – und Anpasserpresse aber immer in einem schlechten Licht standen. Weiß der Schinder wieso, denn ich kann hier genau das hören, was man an solchen Bands so liebt. Sägende Gitarren in flotten, furiosen Songs. Treibende, gnadenlos voranpeitschende Rhythmen mit einem sehr vordergründigen, rohen Bass, die Dir alle Sorgen aus dem Brägen prügeln und infernalische, nahe am Chaos angelegte Soli. Dazu gab es einen Sänger, der zwar nicht im eigentlichen Sinne des Wortes gesungen, sondern eher mit rauher Stimme geschimpft, geschrien und geröhrt hat, aber die mangelnden technischen Begabungen durch umso dicker aufgetragenes Charisma und damit hohen Wiedererkennungswert wieder wett gemacht hat. Die Songs liefen schon immer nach dem gleichen Strickmuster, doch sie besaßen eine nicht unerhebliche Eingängigkeit, wie sie damals im Speedmetal doch noch üblich war, bevor Standardisierungen und zuviel Spieltechnik um ihrer selbst Willen die Musik zu einer grauen Mittelmaßmatsche verkommen ließen. Gut, man kann viele Riffs und Läufe als wohlvertraut empfinden, was ich im Grunde für angenehm erachte. Vectom mögen schon vor 20 Jahren nicht revolutionär gewesen sein, aber sie hatten Pfeffer unter der Nille und sie hatten Song. Keine Jahrhunderthymnen wie viele Amibands, aber gute, tosende Speedmetalbrecher, die ihren Kollegen wie Destruction, Sodom, Necronomicon, Violent Force, Kreator und dergleichen Bands nicht nachstanden. Durch diesen irrsinnigen Bass und die höllenfiesen Gitarren hatte so manches Riff hier einen absolut dämonischen Charakter. Auf den ersten Eindruck stachen Vectom nicht heraus, wie schon gesagt, mit Innovationen haben sie auch 1986 schon nicht um sich geschossen, aber ihre Wildheit, das sehr entfesselte und doch kontrollierte Feeling war einfach mitreißend. Auf der vorliegenden CD sind beide Alben mit üppigem Booklet vereint, wenn das mal nichts ist. Gerade in den heutigen Zeiten, wo die derben Bands entweder nur noch trümmern, bis zur Unterdurchschnittlichkeit digitalisierte Stakkatosongs ohne Persönlichkeit und Gefühl schreiben oder einfach stumpf aggressiv rumprollen kommt eine solche Wiederveröffentlichung gerade recht und andere Reissues von Bands wie Poison (alter Kultblackspeedmetal), Messiah und Protector sagen uns, daß die Thrashratten es leid sind, sich mit aktuellem Pseudoderbmetal abzugeben und lieber das richtige Höllenfeuer spüren wollen. Und man hatte sich sogar von der ersten zur zweiten Scheibe in Sachen Killermelodien noch gesteigert, war zwar ruppig geblieben und irgendwie noch schneller geworden, aber da sind ein paar herrliche Leads und Gesangsmelodien, die sich mit immenser Wucht in die Sinne fräsen und dort bleiben, bis dereinst die Welt untergeht. Auch wenn der Sound aus heutiger Kommerzmetallersicht durch seine rumpelige Räudigkeit fernab von Charttauglichkeit und Massenkompatiblität steht, es ist einfach geil. Herrlich ungezwungen, freimütig mit jugendlichem “Was kostet die Welt?” – Charme. Ach ja, den größten Sprung haben natürlich die Vocals gemacht. Ein Geoff Tate steht zwar immer noch nicht am Mikro, aber zumindest sind da schon Melodien zu erkennen. Ich muß schon sagen, schade, daß diese Band nicht ein paar Jahre und Alben länger durchgehalten hat. Aber zum KULT hat es definitiv gereicht.

Sir Lord Doom

Rerelease, beide Alben der deutschen Kultthrasher

Nicht vorrätig

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CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

0, 1

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