AIRBORN – Legend of madog CD

15,50

AIRBORN liegen im Player und der Sir Lord scharrt nervös mit den Hufen, nur um sich augenblicklich gen Özens Gemüseladen zu verpieseln, als die ersten Töne der neuen Scheibe dieser Italiener die Boxen verlassen. Klein Tanja hingegen hat eine feine Schnüffelnase, die sich sogleich erhebt und ekstatisch zuckend die CD Hülle abschnüffelt. AIRBORN, Italien, Powermetal, Speedmetal, Symphonik und Prog, meine Richtung und hierbei ein klarer Fall von Liebe auf den ersten Lauscher. Wenn der Doom auf die letzten KALEDON Scheiben abfährt, dann wird ihm dieses Album doch nicht quer im Magen liegen, oder? Viel anders sind AIRBORN nicht dabei, halt, doch, weniger üppig und schwelgerisch in ihrer Symphonik. Feine Ohren werden natürlich auch bei ihnen im härtesten Powermetalinferno filigrane und sogar fragile Momente von unermesslicher Schönheit entdecken, die so typisch für progressive Bands aus Italien sind. Die große Tradition von LE ORME und BANCO DEL MUTUO SOCCORSO (auf die der Sir Lord mich erst gebracht hat mit seiner Dauernerverei) wird hier mit einer gewaltigen MAIDEN Keule aufgewertet und dann nochmals durch den HELLOWEEN Fleischwolf gedreht. AIRBORN sind ein Garant für große Melodien, die nicht so übertrieben süßlich wie bei diesen englischen Stinkern sind, die ich hier gar nicht nennen mag, so sehr grauselt es mich vor ihrem Namen. Nun, verspielte und doch so direkt wie möglich platzierte Attacken aus der Luft haben noch jede Drachenkraft zerschlagen. Die Doublebass wird hier oft durchgetreten, allerdings nicht ständig. Sentimentalere Momente zum Luftschnappen bekommen eine adäquate rhythmische Basis. AIRBORN verstehen sich darauf, die treibende, stampfende und rockende Rhythmusarbeit einer Metalband gut mit progressiven, verwinkelten Figuren zu kombinieren, ohne den Fluss der Stücke lahmzulegen. Die Gitarrenarbeit wird aufgeteilt in gnadenlos schreddernde und rollende Riffs, hier und dort von ein paar Stakkatos flankiert und in feurige, zügellose Powersoli mit vielen melodischen Aspekten, die natürlich oft der Klassik des Landes entliehen, aus dem Barock direkt, ohne über „Los“ zu gehen und die Kohle einzusacken, ins Rock – respektive Metalgewand gesteckt werden. Man kennt sich auf beiden Seiten der Musik sehr gut aus, schafft den Sprung in die Fusion, ohne an Wucht und Dramatik nachzulassen. Auch wenn die Stücke nicht wirklich episch sind, sie haben viel zu sagen. Revolutionär sind AIRBORN freilich nicht, aber eine geballte Faust in Richtung aller Zweifler.
Tanja Popolek

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CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

0, 1

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