BITCHES SIN – The sound of silence Maxi CD

Die Idee, diesen SIMON & GARFUNKEL Klassiker der mittleren 60er zu neuem Leben im hardrockigen Gewand zu erwecken, ist nun beileibe nicht neu. Die obskuren Thrash / Kauzmetaller DRESDEN hatten es 1986 auf ihrer „Too many skeletons“ LP, HEIR APPARENT hatten eine engelshaft abgeschwebte Version auf „One small voice“ (welch unirdische Schönheit in Musik gefasst) und nun kommen BITCHES SIN, die ewigen Zweiten der NWoBHM, gemessen am Erfolg ihrer wirklich guten, eigenständigen Alben. 2010 ist also eine EP angesagt, auf der sie in drei Akten und rund dreizehn Minuten die NWoBHM zelebrieren, als wären die großen Tage der musikalischen Powerrockrevolution aus England noch immer nicht vorüber. Hört man alle drei Stücke mit der nötigen Sorgfalt durch, gibt sich ihnen mit seiner ganzen Leidenschaft für Heavy Rock und Heavy Metal hin, wird man schnell merken, dass das aktuelle Line Up der Briten eine ernst zu nehmende Macht urtraditioneller Protometalsounds ist, welche ihren 70er Roots ebenso Tribut zollen, wie dem, was im Laufe der 80er zum Heavy Metal werden sollte. SIMON & GARFUNKEL werden straight und heavy runtergerockt, keine Schnörkel, aber eine Menge erdig britisches Feeling. Ähnlich in der Machart, aber doch mit genügend melodischer Abwechslung versehen, dass sie zunächst einmal hängen bleiben und die EP doch als sehr frisch erscheinen lassen, geht es danach bei den nächsten beiden Stücken zu, welche sich wunderbar auf „Predator“, „No more chances“, „Invaders“ oder „Uduvudu“ (klingt ja eher nach einem Titel der französischen Jazzrock / Mystic Formation MAGMA) gemacht hätten und auch im Programm von SAXON, WEAPON, MYTHRA, SOLDIER oder CRUCIFIXION nur positiv aufgefallen wären. Ja, innovativ ist das wohl nicht, aber die qualmenden Gitarrenleads, dazu diese Produktion von Bandmitglied Chris Tsangarides (Produzentenlegende übrigens) machen alle Gedanken an kompositorischen Muff vergessen. Großes Heavyrockkino!
Sir Lord Doom

Neue EP der NWoBHM Legende