DEMENTIA – Nina CD

12,00

Komischer Name für ein Album aber sicher keine komische Musik. Hier wird fett geschrotet, daß es eine wahre Pracht ist. Hier spielt Deathmetal älterer Prägung mit ein, bei dem noch die Betonung auf METAL liegt, dann kommen verspieltere, beinahe progressiv zu nennende Elemente vor, gemässigterer Metalstoff, Dementia sind irgendwie nicht zu bremsen. Gesanglich geht es schon in die Vollen. Vom derben Gegrunze bishin zu sphärischen melodischen Robotvoices, die dem Material einen Sci Fi Touch verpassen ist alles vertreten, wobei der Deathmetal natürlich schon die Oberhand behält. Das grobe Geknüppel bleibt natürlich aus, stattdessen kommen komplexe Arrangements zum Vorschein, packende Gitarrenmelodien, furios inszenierte Soli, was man sich als Fan des etwas aussergewöhnlicheren derben Metals so wünscht. Einige Passagen werden mit Hammondorgeln untermalt, wie kultig ist das denn? Dementia bleiben zumindest stets eingängig genug, daß man sich nicht zu sehr überansprucht fühlt. Bis zu Opeth oder Cynic sind es zwar noch einige Meter aufzuholen, aber die Jungs machen sich, da könnte gut was draus werden. Spieltechnisch ist die Band auf jeden Fall sehr versiert, klanglich gibt es auch keinen Grund zum Meckern, alles ist wuchtig und transparent in Szene gesetzt, klingt dabei sehr lebendig und kraftvoll. Mit der Zeit schälen sich aus dem Demenitaschen Material durchaus einige feine Hymnen heraus, man muß dem Album allerdings so manchen Durchlauf gönnen, denn die Flut der Klangfarben ist überwältigend. Viele kleine Facetten in den komplexen Stücken werden sich erst mit der Zeit auftun. Die Keyboards spielen eine gewichtige Rolle, wobei den Gitarren die Hauptarbeit zufällt. Viele Synthesizereinlagen schaffen eine dunkle spacige Atmosphäre, die Dir die Sinne benebelt. Spacerock / Spaceprog mit Deathmetal vermengt, Hawkwind meets alte Morgoth meets Dark Tranquillity, um mal die Vergleiche heranzuziehen, ohne die man ja kaum mehr auskommt, aber wie gesagt, das sind nur kleine Facetten. Dementia ist mehr. Deutschland hat einige sehr gute Truppen im tödlichen Metal zu bieten, Dementia sind da ein weiteres kleines Highlight, welches die heimische Extremmetalszene mit Inspirationen bereichern wird. Emotionsgeladene, durchdacht komponierte und leidenschaftlich gespielte Musik.

Sir Lord Doom

Progressiver Deathmetal a la Cynic / Opeth

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CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

0, 1

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