JAVELIN – Dark broken land CD

15,50

Heavy Metal Power aus deutschen Landen, sicher keine Seltenheit, aber in vielen Fällen ein Garant für Spaß und Freude an knackiger Musik mit Hang zum Traditionalismus, einem eigenen Dickkopf und einer gewissen Verschrobenheit, die direkt an den Charts vorbeiführt, aber dafür den wahren Fan nach jedem Hördurchlauf noch um eine Nuance begeisterter hinterlässt. So auch JAVELIN, die bereits 1982 gegründet wurden, ab 2003 dann einen Neustart wagten und letztendlich bei „Dark broken land“, ihrem ersten Longplayer standen. Und nun? Nun genießen wir die schönen, erdigen Melodien, den mittelhohen, klaren und doch leicht angerauten Gesang, die kantige Wucht des durchweg filigranen Gitarrenspiels und die durchdachten, aber sehr direkt wirkenden Rhythmen. JAVELIN setzen sehr stark auf die Kraft der Komposition, statt sich einzig auf die schiere Energie von Spiel und Sound zu verlassen. Emotionale Höhen und Tiefen gilt es zu durchwandern, anhand eindringlicher Melodiebögen nachzuvollziehen. Die Truppe hat Charisma und sie hat Eier. Letzteres geht vielen Bands heuer so fürchterlich ab. JAVELIN sind sicher eine dieser Heavy Metal Bands, die sich den Traditionen europäischer Stahlschmiedekunst verbunden fühlen, jedoch immer ihre eigenen Muster auf dem Gesamtwerk entstehen lassen. Eine Referenzband, die ich noch heranzöge, sind die RAGE Ende der 80er bis 1992 herum, wo der eigensinnige Teutonenmetal noch Haare am Sack und pralle Hoden darin hatte. Man möge mir diese ordinäre Ausdrucksweise verzeihen, aber Heavy Metal war immer eine Musik von der Basis und ich fände es schön, wenn dies auch so bliebe. Ich spreche wohlgemerkt von Heavy Metal, nicht Epic, nicht Prog. Natürlich geben sich JAVELIN lyrisch auch anderen Themen hin, die auf Köpfchen schließen lassen, aber das Lebensgefühl dieser Scheibe ist noch so, wie es viele Headbanger immer im Metal geliebt haben. Insgesamt also eine beeindruckende Platte aus der jüngeren Zeit, die an der deutschen True Metal Standardware vorbei spielt und gerade deswegen das Herz des Metalfans direkt in Brand setzt. Zusammenspiel und Klang sind optimal dem Genre angepasst, ersteres solide mit ein paar Schlenkern nach oben, jede Note und jeden Schlag an den dafür vorgesehenen Platz setzend, letzterer gefühlvoll und natürlich, trotzdem kräftig und transparent, eine unheimliche Lebendigkeit und wilde Lebensfreude ausstrahlend. Wenn sich dann so nach und nach die wirklich guten, zurückhaltend spektakulär scheinenden Stücke in die Seele eingebrannt haben, wird man diesem Album stets gerne ein Wiederhören gönnen.

Sir Lord Doom

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CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

0, 1

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