STAGEWAR – Living on t(h)rash CD

Die Hessen sind los, die Hessen sind los, oh je! Aber wie man es auch dreht und wendet, die Hessen sind bisher immer als sehr kreatives und inspiriertes Völkchen in Erscheinung getreten, sei es nun der Norden und Osten des Bundeslandes, wo sich einige Kultacts tummelten, inklusive der Spätsiebzigerlegende THE HAND OF DOOM, sei es der Westen respektive Südwesten Hessens, woher die aktuell zu besprechende Band stammt. STAGEWAR haben sich einer Musik verschrieben, die grob als Heavy Metal kategorisiert werden kann, da sie Elemente von Powermetal, Thrash, packendem Heavy Metal und dezente Melodicmetaleinflüsse zu einer recht frischen und explosiven Mischung vereinen, die trotz einer gewissen Verspieltheit stets einen schmissigen Einschlag mit sich bringt. Insbesondere die von einem sehr versierten Gitarristen gespielte Leadgitarre ist ein Ohrenschmaus, umrahmt sie die verwinkelten und sehr spannend inszenierten Riffs mit herrlich emotionsgeladenen Melodien. STAGEWAR wissen schier zu explodieren, wobei sie dem unsinnigen Geknüppel und den charismafreien Standardpassagen stets ausweichen und einen hypnotischen spirituellen Sog entwickeln, dem sich der Headbanger vor den Boxen nicht zu entziehen wissen sollte. Die üblichen Verdächtigen bei den Einflüssen sind wohl MEGADETH, aber der Sänger von STAGEWAR ist mit Dave Mustaine und seinem Wieselgesang nicht zu vergleichen, zudem haben die Hessen von den großen Amerikanern gelernt, wie man ausladend instrumentierte, einprägsame Metalkracher schreibt, die an allen Trends und kurzfristigen Modeströmungen vorbeispielen. Und seinen Lehrmeistern das Meisterstück präsentieren sollte stets erlaubt sein. So sind STAGEWAR also eigenständig und traditionell mit Drehungen und Wendungen in ihren Stücken, welche den Hörer stets aufmerksam lauschen lassen. Zeitlos schön!

Sir Lord Doom