INTRUDER – Live to die – relived CD

8,00

Das leider bei Erstveröffentlichung vom Großteil der Metalfans unbeachtete 87er Thrashhighlight ‘Live to die’ von Intruder ist wieder am Start. Und neben den regulären Songs gibt es noch das 86er Demo, damals noch unter dem Bandnamen Transgresser erschienen, sowie das 84er Demo, ebenfalls unter Transgresser. Die meisten der Demosongs sind nun schon von der LP bekannt, doch vom 84er Debüttape gibt es zwei unveröffentlichte Stücke, sofern man sich die Vinylausgabe der Intruder zulegt. Was boten und bieten Intruder hier nun. Wie gehabt, sie waren eine Thrashband, doch dachten sie nicht im Traum daran, sich gänzlich den Trümmerorgien hinzugeben, die damals bereits anfingen, Standard zu sein, sondern entwickelten eine recht eigene komplexe, verspielte und doch einprägsame Variante dieses Metalstils. Gute, melodische und doch aggressive Vocals trafen auf furios inszenierte Gitarrenattacken. Diese Riffs frästen sich mit mörderischer Präzision durch das Rückenmark, getrieben von wuchtig peitschenden Beats, die doch recht eigenwillige Rhythmusfiguren bildeten. Hinzugekommen sind nun coole Soli und Leads, mal herausfordernd und fetzig, mal betörend melodisch. So setzten Intruder schon vor 17 Jahren Standards, die selbst heuer noch für jede gute Metalband gelten sollten. Sollten. War schon das ursprüngliche Klangbild sehr wuchtig und transparent zugleich, so ist die nachbearbeitete Version von eternaler Erhabenheit. Die messerscharfen Akkordböen peitschen Dir nun noch direkter und schmerzhafter ins Gesicht, während das tosende Schlagzeuginferno Deine Seele zermalmt. Sogar die etwas roher produzierten Demotracks erstrahlen in einem ganz anderen Lichte. Druck, sie machen Druck. Wirkliche Orkanthrasher wie Slayer oder Dark Angel agierten zwar schon längst auf einem ganz anderen Level, doch auch Intruder schlugen ordentlich zu, ließen kraftvolle Klangwellen auf den Hörer einprasseln. Höhepunkt ist unter anderem das manisch morbide ‘Kiss of Death’ mit seinem durchdringenden Refrain. Einprägsam und doch komplex gestaltet mit halsbrecherischen Riffattacken. Intruder entwickelten sich ja erst noch, aber schon hier spürte man das sehr virtuose Geschick bereits, mit dem diese Könner ihre Instrumente malträtierten. Pulsierende Bassläufe durchzogen die Stücke, entfesselten einen unbarmherzigen Groove, der wirklich hervorragend mit den donnernden und oft verqueren Schlagzeugläufen harmonierte. Über all dem standen melodiöse, vulominöse, sehr charaktervolle Vocals, die dem Powermetal Intruders wie auf den Leib geschrieben waren und die sägenden Sechssaiter, die furios aus den Boxen schroteten. Selbst nach siebzehn Jahren hat diese Scheibe nichts von ihrer ursprünglichen Faszinationskraft eingebüßt und zerschmettert sämtliche gesichtslosen Langweilerthrasher, die über alle Maßen gepusht werden und doch gegen den Weltsturm, ausgelöst von dieser Scheibe, nicht anstehen können. 1987 galt es eben noch, Songs mit hohem Wiedererkennungswert zu schreiben und nicht einfach nur hart zu sein. Und auch wenn man dies war, so hatte man sicherlich den einen oder anderen absoluten Ewigkeitssong an Bord, das peitschend brutale ‘Victory in Disguise’ mit denkbar einprägsamer Gesangsmelodie, die nur so vor Wahnsinn und Aggressionen strotzte. Die Gitarren hier, wie auch bei den anderen Stücken, jaulten auf den Hörer zu wie eine Wand aus Raketengeschossen, abgefeuert von ganzen Kompanien von Stalinorgeln. Gerade bei den schnelleren Passagen trümmert das Schlagzeug präzise und wuchtig auf einen ein, man wird fortgerissen von einer Woge der Lust, sich hineinzuwerfen in die Angriffswellen, die gerade den Imperien der überheblich dummen Plastikmusik entgegenstürmen, rücksichtslos die eigene Existenz einsetzend, die Macht der Popmusikdiktatoren und ihrer Marionettenheerscharen zu brechen. Und genau in diese speedige Wut hinein kommen ganz unangemeldet langsamere Passagen hineingeflossen, ohne den Kraftstrom der Songs zu unterbrechen. Nur kurz währen diese Momente des Innehaltens, dann rast die Kampfmaschine wieder voran, ungebrochen im Willen zu siegen! Huzzah! Und gearde diese Magie fehlt doch heute fast allen Bands aus dem sogenannten Powermetal, wo mit wuchtig scheinenden Digitalproduktionen die kompositorische und spielerische Inspirationslosigkeit vieler Truppen, gerade in Europa, vertuscht werden soll. Intruder stemmten und stemmen sich gegen das Fast Food Denken, komponierten damals lieber eigenständige Musik und es soll doch mit dem Teufel zugehen, wenn sie das nicht wieder tun werden. Wie bedrohlich und bösartig doch die Gitarren brodeln und rumoren, als sägten sie sich gerade durch die Leiber der unwerten Plastic People, die sich der Metalattacke Intruders in den Weg zu stellen wagten. Vom Grade der Intensität her stellen Intruder sicher eine gesunde Mischung aus der Jericho Trompete einer sich mit dem Mut der Verzweiflung auf den Feind stürzenden Ju 87 “Stuka’ und gerade herandonnernden Königstiger Panzern dar. Alles zermalmend, alles punktgenau zerschlagend, was ihnen nicht den Weg freimacht. Exzellent. Warum das heutige Standardmetalgewürm, mit einigen wahrlich infernalischen Ausnahmen, das nicht mehr in den Griff zu bekommen in der Lage ist, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben, aber zumindest ist da noch ein Restbestand der alten Schule, der nicht ans Aufgeben denkt. Fight on, comrades! Sir Lord Doom

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CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

0, 1

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