NOT FRAGILE – Yesterday`s heroes CD

12,00

Alle Jahre wieder kommen auch unsere Hamburger Kumpanen Not Fragile mit neuem Album aus dem Quark. Nachdem die Besetzung in den letzten Jahren konstant geblieben ist und der Band 2001 mit '21th Century Ballroom' ein hervorragendes Comeback gelang, werden nun Nägel mit Köpfen gemacht. Man läßt sich wieder live sehen und kann dabei verdammt gut abschädeln, vor allem Basser Didy ist da ein Blickfang. Auf Scheibe gibt man sich dementsprechend ungezügelt, dennoch aber melodisch, ganz in der Tradition des alten Teutonenstahls. Auf diesem Album findet der Hörer eine Mixtur aus neuen, neu aufgenommenen und gecoverten Songs. Letztere stammen fast ausnahmslos von nicht dem Metal verhafteten Bands wie Sweet, Slade (KULT!!!!) und Bay City Rollers, ein Motörhead Song ist noch dabei. 'We'll bring the house down' von Slade, 'The Sixteens' von The Sweet, in krachigen, kantigen Fassungen, die einerseits das Original nicht zerstören, andererseits aber eine nie gekannte Frische zu den den Songs addiert. Oder 'Locomotive' von Motörhead, eine Dampfwalze vor dem Herrn. Hier stimmt der Spaßfaktor und dennoch ist die Ernsthaftigkeit der Musiker spürbar. Ich kann gar nicht genug schwärmen. Der Titelsong aus der Feder der Bay City Rollers wird ordentlich eingestählt von den Jungs aus Hamburch! Man vergreift sich sogar an obskuren Singles, 'Thanks for the Memory' von Slade, welches 1975 erschien, eben nur auf einer 7', oder 'Hypnotized', einem Solohit von der leider zu früh verstorbenen Sängerlegende Brian Conolly (Sweet natürlich). Daneben gibt es noch mit 'Turn it down' eine weitere Sweet – Coverversion, die die Backen bis zum Halse durchtritt. Und? Macht eine solche CD Sinn, auf der von vierzehn Songs sechs Coverversionen sind? Nun die Tradition einer solchen Scheibe liegt natürlich bei den Wurzeln des Rocks, man erinnere sich an die Sechziger, wo bei vielen Alben bis zu 90 % Coverversionen vorlagen. Auf die Interpretationen kommt es eben an und da wird geklotzt. Thorsten ist aber auch schon zu lange dabei, als daß er sich noch Patzer leisten würde. Das hat er mit der letzten Scheibe nicht getan, worauf sich ausnahmslos Hymnen befanden, das wird ihm auch hier nicht passieren. Die Mischung aus melodischem Speedmetal und den Rock'n'Roll Songs der alten Legenden paßt dann auch wie der vielzitierte Arsch auf den Eimer. Die Rocker haben ein Feeling, das den sich in Ekstase bangenden Fan zurückholt in die frühen 80er, ein NWoBHM Feeling ist deutlich zu spüren. Kicks some major ass! Der Hard'n'heavy Sound ist diesen teutonischen Metalpionieren quasi in die Wiege gelegt worden. Seit zwanzig Jahren, ach, länger, ist Gitarrist und Sänger Thorsten nun dabei, er ist nicht kleinzukriegen, seine kreative Kraft wie sein Stolz ungebrochen. Die edlen Speedriffs aus seiner Feder bringen eines wie das andere unsere Nackenmuskulatur zum Glühen. Dazu ballert uns Didy Bassläufe um die Ohren, wie man sie selten bei einer derartigen Metalband zu hören bekommt. Sehr ausgefeilt, kraftvoll, interessant arrangiert, den Song aber auch immer vorantreibend. Die Drums sprengen gewaltige Löcher in unsere Trommelfelle, vergleichbar mit den Schäden, welche die amerikanischen B 17 anzurichten in der Lage waren. Not Fragile stehen in vorderster Front, was die teutonische Metalarmy angeht, Seite an Seite mit Paragon und Stormwarrior (HAIL!!!) schärfen sie ihre Äxte an den Gebeinen unwerter Nu Metal – Aggressoren. Nach getaner Zerstörungsarbeit wird dann fröhlich das Tanzbein geschwungen, zumindest assoziiert die hier angebotene Mixtur dieses. Schöner Stahl, sehr schöner Stahl. Eine Band wie Not Fragile bläst auch in gehobenem Alter noch frischen Wind in die heimische Szene. Das müssen ihnen die ganzen Trällermetalbands, die auch so langsam unsere heimische Szene zu verunstalten gedenken, erst nachmachen. Daß dieses Album mehr rockt als das letzte, spricht doch nur für die Jungs aus der Elbmetropole. Kompromisse sind ihnen demnach fremd wie dem Papst der GV. So haben Not Fragile aber schon seit jeher gehandelt, solange es ihnen gefallen hat, war es okay, ohne daß man auf Absatzzahlen und Charteinträge geschaut hat. Purer, ehrlicher Stahl. Und diesen zu entfesseln hilft ihnen der stolze Besitzer der allmächtigen Tittenwand, welcher sich nicht scheut, dem teutonischen Powerspeed auch in Zeiten eine Chance zu geben, wo es im Grunde ja eher einen Hang zu tuntigem Keyboardgeflöte gibt. So warten wir nun also in unseren Gräben auf das Zeichen zum Gegenstoß, der uns, so hoffen wir, bis in das Herz der uns feindlich gesinnten Musikindustrie führt, wo wir dann zu den furiosen Klängen Not Fragiles – der Name sollte für jeden gläubigen Metalhead Programm sein – marodieren, plündern und niederbrennen. Leidenschaft fließt durch unsere jungen Herzen, wenn uns die stählernen Fanfaren der Unzerbrechlichen mit sich in die Schlacht reißen, wo wir die Klingen unserer Schwerter an Armen, Beinen und Körpern der Nu Metaller ausprobieren, die uns massemäßig überlegen sein mögen, jedoch niemals unsere Standfestigkeit und unsere Unbeirrbarkeit mitbringen, eine Unbeirrbarkeit, die Not Fragile in den letzten dreizehn Jahren davon abhielt, sich den üblen Trends wie Grunge oder Neothrash zu öffnen, die ihnen den Sinn für mitreißende Riffstrukturen und intensivste Arrangements mitgab. Nun werden sich einige Ultras fragen, warum die Hamburger ausgerechnet Slade, Sweet, Motörhead und die Bay City Rollers covern, ganz klar, das ist nicht so kultig, als würde man sich an Streetchild, Leather Nunn, Wyzard oder gar Militia vergreifen. Doch wie ich schon sagte, Not Fragile gehen ihren Weg, zeigen auch, worin ihre Wurzeln liegen und sie suchen sich Stücke aus, die in jeder Version Spaß bereiten, Stücke, die den Rock'n'Roll so atmen, wie es auch Not Fragile tun, nur eben nicht so offensichtlich. Ihnen sei vergönnt, daß sich eine Menge langhaariger Metalbats an ihren Interpretationen der alten Rockklassiker laben mögen. Wie gesagt, man gibt sich keine Blöße. 's ist übrigens auch sehr geil, die Notfraggles live zu erleben, sie sind wie ein guter Wein, je älter, desto besser. Tut Euch dieses Erlebnis an und Ihr werdet ohnehin nicht umhinkommen, mit vor Geifer hängenden Lefzen in den nächsten Plattenladen zu stürzen und Euch zumindest die letzten beiden Not Fragile CDs zu sichern. Gönnt Euch mal eine Runde Spaß, statt immer nur einen auf 'evil' zu posen. Metal hat sicher mehr als nur eine Facette, Not Fragile legen derer viele dar. Ach ja, die Fratzengestalt da auf dem Innencover bzw. ihre Hände an der Gitarre beim Frontbild sind ja so fucking häßlich, ieeeeeeeeeehhhheeaaaah! Sir Lord Doom

Hellion Records, Speedmetal auf höchstem Niveau

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Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

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