SKILTRON – Into the battleground CD

15,50

Ihre drei bisher veröffentlichten Scheiben waren mehr als beachtliche Werke, verbinden sie doch klassischen 80er Heavy Metal, hymnischen Hardrock und Folk aus dem keltischen Kulturkreis zu einer Musik, bei der trotz Einsatz von Dudelsack und Mandoline die Betonung auf HEAVY METAL liegt. Diese Mixtur wirklich homogen zu gestalten ist eine große Kunst und wird von wenigen Musikkapellen auf diesem Erdenrund beherrscht. Eine davon stammt aus Argentinien und nennt sich SKILTRON. Die nunmehr vierte Scheibe „Into the battleground“ kommt gleich mit einem Novum daher, ist doch der alte Sänger Diego Valdez nicht länger von der Partie. Seit 2011. Stattdessen übernimmt Tony Thurlow von den englischen Hardrockhelden LIES OF SMILES und es fällt einem noch nicht einmal auf, so gut beherrschen beide Kerle den klassischen Hardrockgesang mit Prägung auf Ronnie Dio in Sachen Phrasierung und Stimmlage. Irgendwann hat man es, aber das dauert und so lange hat man einen heidnischen Heidenspaß mit den packenden Metalkrachern hier. Und das geht nach dem Intro drei Songs lang gut, dann kracht die Band ohne Vorwarnung mit einem ebenso melodischen, wie aggressiven Folkthrashmetal, der sich „Besieged by fire“ nennt aus den Boxen, inklusive derbem Gesangs, der auf jeder 80er Thrashplatte eine gute Figur abgegeben hätte. Nun, die folkigen Elemente sind dabei und geben dem Stück in seinen extremen Momenten einen Hauch von Pagan Metal auf den Weg, während dann der Mittelteil eher ruhig mit Flamencoelementen das Kopfkino des Hörers wieder in andere Richtungen lenkt. Später denn versuchen sie es mit schon leicht psychedelisierenden Indischen Motiven und einer Sitar statt einer Flamencogitarre. Das zeugt davon, dass auch die beinharten Celtic Folk Metaller über den Tellerrand schauen und somit neue Quellen der Kreativität auftun können. Dem Heavy Metal als alles überragende Grundlage dieses Albums gibt es frische Ideen, belässt ihn aber ganz so wie er gehört. SKILTRON lieben Melodien, sie zaubern geradezu mit einer Unmenge an Harmonien und packenden Läufen und Gesangslinien, wobei sie dennoch allen Kitsch und all jene Aspekte, welche Melodic Metal aller Kaliber in den letzten Jahren zu einer fiesen Pampe haben verkommen lassen, weit von sich weisen. SKILTRON haben Kraft und sie haben Seele. Und das Album klingt dynamisch, die akustischen Momente fühlen sich warm und natürlich an, der reine, urwüchsige Folksound tritt hervor und erfüllt Dich. Der Metal klingt kraftvoll und bei aller Melodieseligkeit wirklich rau und heavy. Jedes Instrument ist gut zu hören, jeder Ton ist pure Magie. Der selbst bei Majorproduktionen noch irgendwie natürliche Klang der 80er Heavyrocker hebt diese Band hervor. Ich sehe schon vor meinem geistigen Auge die Metalschamanen nur mit Kutte und Fellrock bekleidet ums große Feuer tanzen und die Metalgötter beschwören, auf dass sich das Tor zur Hölle auftue und uns Dio, Bon Scott, Chris Oliva nebst anderen Helden wiedergeben möge. Ich bin mir aber auch sicher, hier noch alten Südstaatenblues zu hören, selten, bei einigen Passagen eben jenes von indischen Motiven geprägten Songs. SKILTRON sind da nicht scheu, sie greifen einfach die Einflüsse ab und basteln sie so zusammen, dass man erstens die Gegenden ihrer Herkunft nicht mehr errät und zweitens den einfach nur brillanten klassischen Heavy Metal und Hardrock genießt, der einem da durch die Sinne fährt. Die offensichtlichen Hits dieser CD sind erst nach mehrmaligem Hören so offensichtlich wie die Bandhymne „Skiltron“ von der „Beheading the liar“ Scheibe es ist. Aber das ist auch gut so. SKILTRON sind selbst für Folkverächter unter den Metalheads, die soll es geben, ein Ohrenschmaus und haben eben dieses Fünkchen Geschmeidigkeit dabei, auch die gemässigteren Folkrockfans zu begeistern. Großes Kino!

Sir Lord Doom

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CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

0, 1

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