WORLD BELOW – Maelstrom – orange vinyl LP

13,00

World Below schlagen wieder zu, das zweite Album mittlerweile, nicht mehr auf Underground Symphony, sondern zumindest mit dem Vinyl direkt bei Hellion Records. Nun, sie spielen recht eigensinnigen und trotz experimentellerer Einsprengsel sehr puristischen Doommetal und erinnern stark an die mittelskandinavische Variante dieses Sounds, was aber kein Wunder ist, denn ebenso wie die Godz von CANDLEMASS kommen auch WORLD BELOW aus Schweden. Stilistisch geht der Sound der Jungs (u. a. CENTINEX und CARNAL FORGE-Mitglieder) ebenfalls in die gleiche Kerbe, auch wenn sie insgesamt deutlich schleppender und doomiger zu Werke gehen. Dabei man hat natürlich keinen Messiah Marcolin am Mikro, aber der Fronter macht einen verdammt guten Job auch wenn er technisch nicht gerade der ultimative Wahnsinnssänger ist. Er passt jedoch mit seiner urigen Stimme hervorragend, zu den düsteren, ultraheavy vertonten Tragödien der Band. WORLD BELOW sind etwas abwechslungsreicher als das Gros an Doom-Bands, wobei sie das Genre eigentlich nie völlig verlassen.Die fetten, mächtig verzerrten Gitarren und die wuchtigen, aber sehr natürlich klingenden Drums mit der leicht verhallten Snaredrum werden oft mit spacigen Synthies und einem totalen Psycheout an Orgelklängen zu einer majestätischen, fast schon erhaben unterkühlten Klangwand aufgerichtet. Ist das ein grandioses Teil für dunkle Stunden, mein lieber Scholli, ein Album, das mich mit unwiderstehlichen, packenden Songs beeindruckt. Die Gitarrenarbeit ist begnadet, denn einerseits schneidet sich das sägende Riffing fürchterlich langsam und mit intensivster Qual verbunden durch den Körper, dann zerwalzt einem eine hypnotische Akkordmaschine sämtliche Emotionen, bevor durchdringende Leads und einprägsame bis wilde Sololäufe die Seele zum Kochen bringen. Trotz aller Entspanntheit brodelt und blubbert dieses Album, wie der heiße Schlamm auf isländischem Vulkangrund. World Below machen es genau richtig, sie wagen es nicht, das Genre revolutionieren zu wollen und legen daher wesentlich mehr Augenmerk auf die emotionsgeladenen Melodiebögen, die uns hier hypnotisieren und unser Bewußtsein absorbieren. Besonders schön sind die Songs, in denen die Schweden von unbarmhärziger, bestialischer Härte zu kurzen, sanften Passagen wechseln, so als tauchten sie in einem heruntergekommenen Viertel einer x beliebigen Großstadt auf einmal durch einen verfallenen Lattenzaun hindurch in einen herrlich blühenden Garten ein, verharrten dort für einen sich unendlich dehnenden Augenblick, bevor die Flucht vor dem sich nähernden Unbekannten fortgesetzt wird. Melancholie ist hier nur eines der emotionalen Ausdrucksmittel, viele Parts sind beinahe eisig, unnahbar für die Sterblichen, doch auch sie sind nur eine schillernde Facette auf diesem Album. Auch gesanglich gibt man sich wandlungsfähig, vom eindringlich melodischen Singen über der Verzweiflung nahem, doch noch halb melodischem Schreien und Rufen, bishin zu Black – und Deathmetal Fauchen und Growlen, wobei letztere Stilelemente nur an einigen ausgesuchten Stellen zum Einsatz kommen und sicher nicht stören. Das nur als Ansage an die ewigen Nörglerschwadronen. Ha! World Below haben sich kompositorisch auf “Maelstrom” gewaltig steigern können, lassen ihre Notenströme ganz natürlich fließen, das nicht nur in schleppenden und mittelschnellen Geschwindigkeitsregionen, sondern auch mal in gemässigtem Up Tempo. Auch das ist selten, aber zur Auflockerung des Materials immer willkommen. Die Abfolgen der Songs prägen sich rasch ein, verankern sich im Gemüt des Zuhörenden und entlassen diesen selbst nach dem Verklingen des letzten Tones nicht aus ihrem Bann. World Below wissen fantasievolle Klangbögen zu schmieden, die neben der resignierten Stimmung eines Sterbenden auch ein hoffnungsvoll voranschauendes Gefühl vermitteln. Sagt da noch jemand, daß Keyboards schwul sind? Was schon bei Forsaken ein grandioser Ohrenschmaus war, wird hier noch potentiert. Wenn ich dran denke, daß es bald noch die neue Reverend Bizarre gibt, daß Candlemass ein mehr als gelungenes Comeback hinlegen und daß selbst härteste Bands wie Thee Plague of Gentlemen gnadenlos rulen, kann ich dem internationalen Doommetalunderground nur beste Gesundheit bescheinigen. World Below spielen nicht einfach nur langsam, sie spielen besessen langsam, der Doom pulsiert in ihnen, treibt durch ihre Adern. Lobpreiset sie in all ihrer prächtigen Erhabenheit.

Sir Lord Doom

Hellion Records, verschweißt, oranges 190 g Vinyl, limitiert auf 250 Stück, Killerdoom!

Artikelnummer: 12690 Kategorien: , Schlagwörter: ,

LP

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,300 kg
Größe 33 cm
Marke

0, 1

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