DETEST – Thundersteel: Demo anthology 2-CD

Sie sind eine schwedische Kultmetalband aus den späten 80ern, die sich bis in die frühen 90er hinein gehalten hat und aus der später die wesentlich bekannteren Melodic / Progressive Metaller TWILIGHT respektive BEYOND TWILIGHT hervorgegangen sind. Mit deren eleganter und anspruchsvoll arrangierter Kopfmusik hatten DETEST noch nicht viel am Hut. Die Demo und EP Tracks, aufgenommen zwischen 1989 und 1991, bieten rohen, kräftigen, meist straighten Gitarrenmetal, der aber durchaus schöne Melodien auffährt und zuweilen einen hymnisch nordischen Ausdruck bekommt. Sie könnten fast die kleinen Brüder der alten HEAVY LOAD sein, aber da ist mehr dahinter, eine sehr eigene Ausrichtung ihrer Kompositionen. Im Grunde ist dieser Metal klassisch und besitzt einen großen Hymnenfaktor, wobei er sich die Tiefe und magische Ausstrahlung für die Ewigkeit geschmiedeter Musik allzeit bewahrt. Man schwelgt in den großen Gesangsmelodien und wird von betörenden Soli mitgerissen, die auch wiederum sehr oft eigenständige Melodiebögen bilden, den Song im Song sozusagen. Darunter liegen prächtige, geradlinig angelegte Akkordfolgen der Gitarre und schön vorantreibende Rhythmen. Machtvoll möchte ich diesen Metal nennen, vor allem da man sich der Leidenschaft der Performance nicht entziehen kann und diverse Stücke sich in die Sinne fräsen und dort für ewig verankern, auf dass einen immer wieder der Heißhunger packt, sich dieses Doppelalbum, ich spreche dazu noch von einer CD, anzuhören, darin aufzugehen und jede Note buchstäblich zu durchleben. Man kann diesen klassischen Heavy Metal natürlich auch mit einer Zigarette im Mund, einer Dose Pilsbier in der Hand hinter dem Steuer seines Autos genießen, wenn man mit heruntergekurbelter Seitenscheibe und aufgedrehter Anlage durch die Straßen seiner Stadt kreuzt. Schwedenmetal war, ist und wird immer herrlich sein, man muss sich ja nicht gleich dem totalen Mainstream ergeben und kuschelig fröhliche Schlagermelodien mit verzerrten, „heavy“ nenn ich das nicht, Gitarren unterlegt worshippen.

Fatboy