CD
CONCEPT – The divine cage CD
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Der Süden Europas brodelt metalmäßig noch immer ganz gewaltig. Nach dem ersten Album ist der Rezensent doch noch geneigt, Concept als Surfer der Melodic Speed Welle abzutun. Hört er jedoch pflichtbewusst weiter, so entfaltet sich auf „The Divine Cage“ sehr viel mehr. Die einzelnen Musiker, allen voran Gitarrist Mariano, beherrschen ihre Instrumente einwandfrei. Soviel steht schon mal fest. Kompositorisch treten Concept das Gaspedal nun nicht mehr bis zum Anschlag durch. Sie haben einen großen Batzen Progressivität einfließen lassen, mit vielen Zwischenspielen und schönen Instrumentalparts, auch einer Menge sehr getragener ruhiger Passagen eine eigenwillige Atmosphäre geschaffen, die durch den starken Gebrauch der Synthies noch vertieft wird. Dabei beeindrucken sie trotzdem zu jeder Zeit mit einem guten Gespür für eingängige Melodien. Und Sänger Gianni hat auf jeden Fall seine eigene Note. Die Kiske – Vergleiche zum ersten Werk der Italiener sollten der Vergangenheit angehören, ebenso wie die typischen Eurosymphonicspeedelemente, die hier nur noch am Rande auftauchen, hier und da mal einen Kontrapunkt setzen. Der Bombast wird nach wie vor durchgezogen, aber auf eine andere, doch recht beeindruckende Art. Concept lassen sich schwer vergleichen, böswillige Zungen mögen vielleicht Dream Theater in die Runde werfen, aber außer einem Hang zu einigen verspielteren Abschnitten kann ich bei Concept keine Vergleichspunkte entdecken. Gerade die vorhandene Mischung aus den spacigen und flott – melodischen Parts macht die das Album spannend. Manch einer mag mit den recht frohlockenden Melodien überfordert sein, gerade bei den speedigen Momenten, aber auch das hat was. Und gerade wenn der Synthesizer als Soloinstrument eingebaut wird, hat diese Scheibe ihre ganz großen Augenblicke. Concept sind, was den zeitgemässen Progressivmetal angeht, ganz gut davor. Oft erinnern sie an die Neoproglegenden der 80er, nur wesentlich metallischer und wilder. Nur weiter so, nur weiter so, Platten wie diese geben dem Prog neue Spannungsimpulse.
Robert Moskau
Underground Symphony
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