CTULU – Sarkomand CD

Jungens, ich bin doch eigentlich raus aus dem Blackmetal. Warum tut Ihr mir das an? Und warum tu ich mir das an? Was haben CTULU, das sie von anderen Bands unterscheidet? Nun, die Norddeutschen, die sich aus Bremern und Itzehoern zusammensetzen, wissen Melodien zu schmieden, die eben einen hymnischen, aber ehrlich bodenständigen Charakter offenbaren. Es sind Songs, die so entstehen, welche nachvollziehbar und einprägsam die Sinne des Blackmetalfanatikers zum Durchschmelzen bringen. Natürlich ist die schwarzmetallische Urwucht stets gegeben, selbst bei einigen episch – düsteren Passagen und Chorgesängen, die einen leicht paganistischen Einschlag andeuten, im nächsten Augenblick aber oftmals schon wieder von einer packenden Gewaltattacke niedergeritten werden. Es lassen sich schwer Vergleiche anbringen, so eigenwillig ist die Gruppe, aber ich will es trotzdem wagen und werfe einen Mix aus alten DISSECTION, frühesten NAGLFAR, MYTHOTYN und DESTRYÖYER 666 in den Raum. Ihr merkt schon, die Hymnenqualität der Stücke ist gewaltig, ebenso aber der rohe, bestialische Aspekt, der sich aus der rasenden Wut der wilden Momente ergibt. So wird die Band CTULU jeden Undergroundblackmetaller mit ihrer Leidenschaft anstecken und kann sich nebenher trotzdem weit nach oben spielen. Ihre Songs sind auch wirklich kompetent geschrieben, klingen zwar wie aus einem Guss, lassen sich aber als eigenständige Klangkunstwerke betrachten. Viele aktuelle Blackmetaltruppen setzen bei ihrem Höchstgeschwindigkeitsgepolter die Trennungen zwischen den einzelnen, naja, Kompositionen, anscheinend eher willkürlich, bei CTULU haben die Stücke einen spannenden Beginn und ein grandioses Finale, zwischen denen einen Menge passiert. Diese Burschen hätten mal vor fünfzehn bis achtzehn Jahren schon dagewesen sein sollen, sie hätten alles im Sturm genommen und wären nun Legende. Grandios und geil!

Sir Lord Doom