DEATHTINY – In creeps clothing CD

Deathtiny sind eine Band die sich offenbar Zeit lassen. Neun ganze Jahre sind seit ihrem Debut “…in the dusk” vergangen. Aber zur Sache – Auf dem Cover der CD winkt mich eine langhaarige Frau in einen dunklen Wald voller Monster und Gefahren. Sie wird mich die nächsten gut sechzig minuten in Gestalt der Stimme von Sängerin Julia Mann durch eine Odysse zwischen Death-, Black und Symphonic Metal begleiten. Wer jetzt an Nightwish denkt, mag recht behalten, jedoch ist es eine andere Stimmung, wie schon der Opener “in creeps closing” klar macht. Deathtiny sind düster, es ist ein bedrohlicher Wald, durch den der Hörer geführt wird, keine finnische Schneelandschaft. Und darf es auch verdammt noch mal härter zu gehen! “Emptiness in Perfection“ schafft einen heftigen Kontrast zwischen hartem und ehrlichem Death Metal und dem Sopran Julia Manns. Nach solch einer Irrfahrt mag es dem Hörer nur recht sein von der Ballade “Deceiver” wieder abgeholt zu werden. Vielschichtig geht es weiter, “Dead World” ist eine midtempo Groovewalze, die richtig Laune macht, anschließend bäumt sich “Just a Scream” auf , um nach nur einer Minute Spielzeit die letzten vier Songs des Albums einzuleiten. Meine Reise durch den finsteren Wald nähert sich dem Höhepunkt. Mit “We are D.R.U.“ schaffen Deathtiny sogar eine Hymne welche einen gewissen Mitsingcharakter nicht verbergen kann. Kurz vor Ende gibt es mit “Back into Earth” noch eine Ballade, die jeden Disney-Fan begeistern dürfte, dann beendet das elfminütige Epos “Pain” das durch und durch starke Album, welches sowohl Fans von Nightwish, die es auch etwas härter mögen als auch einfach Fans abwechslungsreicher Musik eine Stunde bester Unterhaltung bieten dürfte.

Jonas