DIRGES – Altares de sacrificio CD

Oh Kolumbienthrash, Du Wunderbarer, beflügle meinen Geist, lass meine Ohren bluten, verbrenne meine Seele zu einem Haufen schwarzgrauer Asche auf dem Opferaltar. Ja, die DIRGES, markige Sprüche hauen sie raus, dabei sind sie doch alle supernette Burschen. Auf jeden Fall machen sie schön raue und kräftige Musik, einen donnernden, infernalischen Thrashmetal, der zwischen wütenden, eruptiven Abgehpassagen mit einem Drumming, das schon beinahe Blastbeat Charakter besitzt und vielen treibenden, auf einfachem, punkigem 4/4 Takt reitenden Passagen pendelt, hier und da auch klassische Heavy Metal Einlagen mit sich bringt, die oftmals dem derberen Thrashmetal heuer schlicht abgehen. Die DIRGES, so jung sie auch sein mögen, sind eben eine Band, die sich auf die 80er beruft und sie haben das richtige Händchen für einprägsame Strukturen nebst feurigen Leadgitarrenmelodien und sie spielen ihre Musik mit Leidenschaft und dem Gefühl ehrlicher Bodenständigkeit. DIRGES sind eine Band mit dem Strassenfeeling, welches bei den meisten Heavy Metal Kapellen aus reicheren Ländern schon längst verloren gegangen ist. Ihre Musik brodelt und dampft vor infernalischer Lust. Natürlich sind sie damit dem Mainstream ein Dorn im Ohr und werden gelangweilte Mittelklassekinder, die sich gerne auf das Ghettoleben berufen und ihrem Hatecorethrash einen Sinn geben würden, nur mit Angst, Schrecken und Abscheu ob ihrer extrem rohen und rüden Art erfüllen. Recht so, recht so, denn der wahre Heavy Metal Geist lebt von dieser ungehobelten, dabei aber lebendigen Energie. DIRGES sind eine Band, deren Musik beinahe einem Ritual gleicht, in dem die inneren Dämonen beschworen und danach ausgetrieben werden. Gefühl steht vor perfekter Technik, obschon die Burschen ein solides, lockeres Spiel aufweisen. Dschungelthrash aus Südamerika war schon Ende der 80er geil, wenn auch bei den adäquaten Medien nicht so recht angesagt. Wer auf die rauere Kante der 80er steht, von KREATOR bis SEPULTURA, liegt hier genau richtig.

Sir Lord Doom