DRIFTER – The demos 1985 & 1986 CD

Oh, feine Sache! Die schweizer Powermetaller Drifter sollten eingefleischten 80s Metal Fans ja noch durch ihre beiden Alben, das zweite sogar mit Unterstützung von Motörhead Mitgliedern eingezimmert, runtergehen wie dänisches Öl die Bikerkehlen. Und nun gibt es auch noch die alten Demosachen auf CD. Der Sound ist natürlich trotz Nachbearbeitung nicht ganz auf dem damaligen, schon gar nicht auf heutigem Klangstandardlevel, aber die mörderischen Songs holen das ja gleich mehrfach wieder raus und mal ehrlich, welchen echten Metaller stört das? Eben! Geboten wird an den vor gut 20 Jahren aktuellen US Metal angelehntes Material mit einem Sänger der sämtlichen Amifrontsäuen locker das umdrehungsarme US Bier reichen kann. Jener Shouter hat massivst Charisma und Volumen, gibt den ebenso einprägsamen wie verspielten Kompositionen einen hohen Wiedererkennungswert. Die Gitarrenfraktion schrabt ein tödliches Riff nach dem nächsten von den Hälsen der Sechssaitigen (damals brauchte man für wahrlich wuchtige Akkordbolzen noch keine siebte Saite, wie bei den heutigen pseudoharten Trendkapellen so üblich), entfesselt vor Lust kreischende Soli und eindrucksvolle Leadharmonien und folgt den von der Rhythmusgruppe vorgegebenen Passagenwechseln ohne auch nur eine Zehntelsekunde den Takt zu verlieren. Nun, man ist schon zu Demozeiten clever genug gewesen, die einzelnen Parts auszuspielen und fließend in die nächste Passage übergehen zu lassen, was die Songs in energiereichem Trab hält. Drifter zockten damals nicht besonders speedig, daher passt hier der Begriff Powermetal wie der vielzitierte Arsch auf den Eimer. Um gleich denjenigen eine Orientierungshilfe zu bieten, die Bandvergleiche brauchen, stellt Euch einen Mix aus den Songs vom Jag Panzer Debüt, der vielschichtigen Strukturen von Maidens “Powerslave” und der durchschlagenden Wucht der ersten Metal Church Platte vor. Das kommt diesen Stücken schon recht nahe. Egal ob aus Kalifornien, Oregon oder den schweizer Alpen, solch famoser Powermetal mit derlei viel Inspiration und Leidenschaft komponiert und vorgetragen darf einfach nicht übergangen werden.

Sir Lord Doom

Klassischer US 80er Powermetal aus der Schweiz