ERADIKATOR – Dystopia CD

Alter? Was geht ab hier? Wieso machen Metallica wieder echte Thrash? Hat mich ein Wurmloch verschluckt? Bin ich statt in meinen Benz in eine Zeitmaschine gestiegen? Nö, nichts davon ist passiert. Klarer Fall also von…RETRO ALAAAAAAAARM! Aber so retro sind die Engländer von ERADIKATOR dann gar nicht. Natürlich haben sie diese klassischen peitschenden Riffs, feurige Abgehparts und mittelschnelle Passagen von fast hymnischer Kraft, die einem automatisch die Faust in die Luft reißen. Die Leadgitarren zeigen einen Sinn für großartige, vor Leidenschaft triefende Melodien, selbst in den härteren Momenten gibt es schöne Harmonieläufe und die Strukturen der Kompositionen fußen auf Tiefgang und fast schon bohrender Eingängigkeit. Klassisch, beinahe, wenn es keine junge Band wäre. Die Engländer konnten das hier gut, ich denke an die alten XENTRIX, an SLAMMER und DAM. Ist es ein Wunder, dass die Alben der letztgenannten Bands auf dem gleichen Label wie ERADIKATOR wiederveröffentlicht worden sind? Die Bay Area wird also einfach mal gen Birmingham verfrachtet, in die Mutterstadt des Heavy Metal, woher schon die großen Helden BLACK SABBATH und JUDAS PRIEST kamen. Nein, mit diesen Urgesteinen haben ERADIKATOR ihre Zugehörigkeit zum echten Metal gemein, ansonsten klingen sie fröhlich nach Kalifornien. Wem 1984 und 86 „Ride the lightning“ und „Master of puppets“ reingingen wie Öl, wer auf Thrashmetal mit geilen, packenden Riffs, guten Melodien und Songs für die Ewigkeit steht, der liegt bei ERADIKATOR absolut goldrichtig. So geil wie in den alten Tagen!

Sir Lord Doom