HELLSTORM – Into the mouth of the dead reign CD

Italien hat dieser Tage eine grandiose Szene für klassischen Metal und da spielt der Thrashmetal eine durchaus gewichtige Rolle. HELLSTORM sind eine bereits länger aktive Band aus Mailand und bringen uns mit einem Abstand von gut neun Jahren ihr zweites Album in den Player. Geboten wird natürlich ein traditioneller, deftiger und abwechslungsreich komponierter Thrashmetal mit derben, grollenden und fauchenden Vocals von großem Charisma. Die Kompositionen selbst gehen über die normalen Speedorgien hinaus, auch wenn sie dieses Stilmerkmal sehr eindrucksvoll beherrschen und sehr wilde, aufregende Läufe der Gitarren dabei auf einem Fundament aus machtvoll donnernden Rhythmen die Sinne kitzeln. Aber wie gesagt, da ist mehr auf diesem Album zu hören, da sind wogende, walzende Momente mit dunklen, mystischen Gitarrenmelodien und betörend schöne Soli, die kleine Songs im Song darstellen. Das spielerische Talent scheint ein jeder Musiker hier mit großen Löffeln in sich hineingeschaufelt zu haben, denn alles sitzt auf dem Punkt, selbst die chaotischen, eruptiven Abritte von äußerster Brutalität. Nehmt alle Bands der 80er, die großartige Klassiker abgeliefert haben zusammen und lasst sie als Einflüsse für diese Band gelten, insbesondere die amerikanischen Acts, bei denen das Beherrschen des Instruments ebenso wichtig war wie die physische Direktheit ihrer Musik, aber gewährt HELLSTORM, hiermit einen durchaus eigensinnigen Sound erschaffen zu haben. Diese Band sollte in der aktuellen Szene für klassischen Thrashmetal gleich einer gewaltigen Bombe einschlagen. Selten habe ich soviel Talent in einem musikalischen Bereich erlebt, gerade heutzutage, wo es nachweislich schwierig ist, den alten Meistern noch Paroli zu bieten. HELLSTORM gelingt dies mit einer schon erschreckenden Lockerheit. Thrashmetal wie er sein soll und absolute Klasse.

Sir Lord Doom