IMAGINERY – Long lost pride CD

Lion Music, hmm, könnte Prog sein, ist aber nicht so ganz. Eingängiger, kraftvoll treibender Heavymetal mit verspielten Arrangements und Rhythmen, die zusammengenommen ein recht einprägsames Bild ergeben, wird uns hier aufgetischt. In den Mix fließen Elemente pompösen Hardrocks ebenso ein wie Passagen, die durchaus dem zeitgemässen, melodisch – progressiven Metal zuzurechnen sind. Die Synthies sind hier präsent, unterstützen mit Teppichen die Atmosphäre oder mit einzelnen Akkorden oder ganzem Stakkato die Rhythmusgitarren. Die Hauptlast bei dieser Band tragen die Melodien, vor allem der angenehme Gesang mit dem charmant rauhen Timbre, der die Brücke zum klassischen melodischen Heavyrock schlägt. Die Musik der Amerikaner bleibt so immer heavy und abwechslungsreich. Hier sind ja unter anderem Leute von Firewind am werkeln, so weiß man gleich, was einen erwarten sollte. Nicht zu kompliziert, auch nicht anspruchslos, eine gesunde Mischung aus beiden Wegen ist angesagt. Imaginary können mit ihren Songs eine ganze Menge reißen, sollten grad auch live gut durchstarten, da ihre Stücke heavyrockenden Groove offenbahren, einen Groove, der sich gewaschen hat. Vielleicht sitzen sie so leicht zwischen den Stühlen, denn den Melodic Power Die Hards wird man zu vertrackt, den Ultraproggies zu eingängig sein. Aber mit der dargebrachten Melange können wiederum neue Hörerschichten angepeilt werden. Der Sound hier ist natürlich perfekt, digital zwar, aber erfüllt mit Leben. Es gibt metallische Spielarten, da muß es so sein. Imaginary sind nicht Atlain…ihr Melodicprogmetal kein Heavymetal von der Straße. Solange das Herzblut in ihren Stücken zu pulsieren scheint, solange wird ihrer Musik die Liebe der Fans zuteil. Mich erinnern sie ein wenig an ältere Truppen wie Leviathan oder Iron Fortress, die es trotz aller progressiven Sauberkeit schafften, das Feuer der Leidenschaft am Glühen zu halten.

Sir Lord Doom