LANFEAR – This harmonic consonance CD

Wow, das derbe Geschrubbe am Anfang der Scheibe und der erste Song könnten einen glatt auf den Gedanken bringen, dass LANFEAR inzwischen zu einer Progressivethrashband geworden sind. Recht so, knallhart und heavy muss Metal klingen. Die süddeutschen Progsters haben aber durchaus den von ihnen einstmals eingeschlagenen Kurs beibehalten und zaubern uns eine sehr abwechslungsreiche Scheibe in den Player. METALLICA mögen zwar ihre Spuren im Gesamtsound hinterlassen haben, denn von ihnen wurde dieses wütende, brutale Gitarrenschrubben bis ins Detail gelernt, aber ruhige, besinnliche Momente, melodischer Powermetal mit heroischem Ausdruck und allerlei Spielereien sind genauso wichtige Bestandteile der Musik, die uns LANFEAR auftischen. Auch wenn man Progmetal sagen möchte, so geben sich LANFEAR zwar zuweilen vertrackt und technisch hochklassig im Spiel, aber die von ihnen verwendeten Elemente sind inzwischen durchaus klassisch zu nennen. LANFEAR schreiben einfach gute Songs und spielen Heavy Metal in der ihnen am besten liegenden Ausprägung. Sehr gut gelungen sind ihnen dabei die vielen tollen, mitreißenden Melodien, gerade die Gesangslinien, welche aus technisch versierten Stücken von absoluten Spitzenkönnern eingespielt tatsächlich Hymnen machen. Die Scheibe braucht ein paar Durchgänge, damit sich auch jedes Detail in seiner vollkommenen Pracht entfalten kann. Das ist auch genau so gewollt, da auf diese Weise die Langzeitwirkung der Musik sichergestellt wird und man auch noch in Jahren immer wieder auf entzückende Schnörkel stösst, die sich einem dann eröffnen. Ich kann hier gar keine großen Referenznamen anbringen, LANFEAR spielen durchaus einen recht eigensinnigen Metal, der allerdings Freunden von deftig dreinhauendem, technisch überragendem Stoff gefallen wird. Vielleicht SPIRAL ARCHITECT, ZERO HOUR, diese Liga. Toll gemacht, zum Zuhören und Mitbangen geeignet, je nachdem wie man sich grad fühlt.

Sir Lord Doom