MARTIRIA – Roma S.P.Q.R. CD

Sie wollten ja immer schon die Antwort Italiens auf die US Mystic Metal Götter WARLORD sein. Aber mal ehrlich, welcher Schwermetallrocker in Gruppengefüge aus südeuropäischen Gefilden möchte dies nicht? Entsprechend sei ihnen der Versuch gegönnt, in allen Aspekten ähnlich große Musik zu schreiben wie der junge William Tsamis, der ja auch Wurzeln in Südeuropa, sprich Griechenland hat. Nun, MARTIRIA lassen die die knallhart gespielten Gitarren durchaus erhabenen arrangierte Akkordfolgen und betörende Soli spucken, während die Rhythmusfraktion majestätisch und dabei immer leicht vertrackt in mittlerem Tempo vorantreibt, wenn nicht entweder auf akustischer Gitarre basierende Singer / Songwriter Folk Songs, mehr als wunderschöne Eigenkompositionen übrigens, oder wuchtig tosender Hymnenmetal die Führung übernehmen. Jeder will mal, jeder darf mal. MARTIRIA verbinden mit Geschick und auf sehr harmonische Art diverse Stile zu einem homogenen Gesamtbild, welches in vollkommener Farbenpracht schillert. Und es fällt uns zu jeder Sekunde auf, dass sie zwar durchaus von den Altvorderen gelernt haben, welche Aspekte beim Epicmetal wichtig sind, wie man Dynamiken anlegt, damit sie ihre perfekte Wirkung entfalten und was für Melodien man zaubern muss, auf dass sie den gebannt Lauschenden vor den Boxen zutiefst berühren, dennoch sind MARTIRIA auch auf dem inzwischen fünften Album, dem Debüt des neuen Sängers Freddy, die gleiche ureigene Macht, die sie seither gewesen. Sogar in Bereiche von musikalischer Verdammnis, sprich Doommetal kriechen sie vor und machen dort eine perfekte Figur. Den Hut, jenen welchen, möchte ich vor ihnen ziehen und auf die Knie fallen in demütiger Verehrung. Dieses neue Album ist eine gewaltige Freude für Fans von epischem Heavy Metal, der vielschichtig und farbenfroh eine allumfassende Geschichte erzählt.

Sir Lord Doom