MIDRYASI – Corridors CD

15,50

Die italienischen Acid – und Krautdoomer MIDRYASI kommen nach fünf Jahren endlich mit ihrem zweiten Album aus dem Quark und die Wartezeit hat sich gelohnt. Die psychedelische Komponente des Powertrios (mit Gastkeyboarder) ist deutlich ausgeprägter, die doomige Schwere der Musik vermengt sich mit einem Spacerockigen Ausdruck, der oft an alte britische und teutonische Kapellen der frühen 70er erinnert, obschon angemerkt werden muss, dass MIDRYASI nicht dem einen oder anderen Lehrmeister bis ins Detail verfallen sind, sondern sich vielmehr ihre eigenen Gedanken zum Thema Spacedoomheavyrock machen. Kauzig und verdreht klingt das dann, nicht ohne Melodieansätze, nicht ohne nachvollziehbare Strukturen, nicht ohne Einprägsamkeit. Convulsion, der kleine Bruder vom DOOMSWORD Deathmaster und dort ebenfalls als Basser angestellt, hat eine eigenwillige, leicht quäkige Stimme, die man sofort erkennt, ob man sie nun mag oder nicht. MIDRYASI wildern auf ihrem neuen Album überall, im experimentellen Heavykrautrock, im bluesigen Hardrock, im abgeschwebten Acid – und Spacerock, im traditionellen Doom der Frühphase. Ich möchte keine wirklichen Vergleiche ziehen, aber wenn man CAN in ihren besten Zeiten, BLUE CHEER, die unvermeidlichen BLACK SABBATH, PENTAGRAM, AMON DÜÜL II, FAUST und HAWKWIND in einer Band zusammenführen sollte, MIDRYASI wären es. Superschön ist das melodische „Lize“ mit seinen spartanischen, aber umso betörenderen Synthieeinsätzen und der brodelnden, jaulenden Leadgitarre in bester 70s Tradition. Eine eingängige Krautspacehymne, die im Grunde der alten Kultband aus München gut zu Gesicht gestanden hätte. MIDRYASI machen also keine neue Musik, sondern kultivieren nurmehr die überwucherten Felder der Inspiration vergangener Tage, oft nicht einmal mit der modernen Technik, sondern sich ihrer Wurzeln bewusst mit altem Equipment. Aber sie tun es mit Leidenschaft, sie leben dafür, sie atmen den verkrauteten Geist der freien Rockmusik und genau das hört man ihnen sehr gut an, sie sind ehrlich und auf ihre Weise einzigartig. „Corridors“ ist schon ein passender Name für das Album, gerade der letzte Song, eine lange Doom / Space / Kraut – Suite kann echt alles und ist für Dich als Hörer ein Korridor hinunter in die Tiefen Deiner Seele, den Du entlangschreitest und der Dich zur Essenz Deinerselbst führt. Die erdigen, hart rockenden Doomelemente verlieren sich nicht selten in verdrehten, düsteren Nebengängen des Hauptkorridors, welche direkt in die Leere des Weltalls führen oder sich als verwinkelte Klangräume entpuppen. Für Freigeister und Wagemutige Doomheads, für Fans der oben genannten 70er Acts, aber nur für jene, die alle Facetten solcher Musik zu schätzen wissen. Kleinkrämer sollten dem Inferno fernbleiben.
Sir Lord Doom

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CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

0, 1

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