MINDLESS SINNER – Master of evil CD

15,50

Tja, schwedischer Truemetal überschwemmt uns heuer in nicht unbeträchtlicher Menge, doch wen dürfte das angesichts der steinalten Überväter, die langsam ihre frühen Scheiben in CD Form wiederveröffentlicht sehen, noch interessieren? Mindless Sinner klingen typisch schwedisch, typisch schwedisch wie z. B. auch Heavy Load auf der epischen oder 220 Volt auf der etwas mainstreamigeren Seite. In der Mitte war noch ein Platz frei, also her damit. Ich nehme an, daß es sich hierbei zumindest um Schweden handelt, bekannt war mir die Band vorher noch nicht und die Infos sind nicht vorhanden, abgesehen von Bandname und Albumtitel. Bleibt uns das Songmaterial an sich. Die Arrangements sind sehr geradlinig ausgerichtet, wobei sich das Drumming nicht auf das ewige 4/4 Doublebassgedresche beschränkt, die Doublebass wird sogar recht sparsam eingesetzt. Galopprhythmusriffs, generell einprägsame Akkordfolgen, die in ihrem Ausdruck eine nicht unerhebliche Entschlossenheit präsentieren, das alles sehr gut gespielt. Hinzu kommt ein Sänger, der einerseits kraftvoll und sehr eigensinnig seiner Stimme freien Lauf lässt, andererseits technisch nahe der Perfektion wandelt und dabei eher höhere Lagen bevorzugt. Er ist derjenige, der bei den Melodien die Hauptlast trägt, während die Gitarrenharmonien seine Gesangslinien meist aufpowern. Auch wenn die Melodien sehr vordergründig in Erscheinung treten, so ist ihnen Oberflächlichkeit fremd. Wo heuer nur noch banales Geträllere mit melodischem Metal assoziiert wird, gab es vor anderthalb bis zwei Dekaden noch Klangabfolgen, aus denen Besessenheit, Magie, Leidenschaft herauszuhören waren. Kompositorisch hatten Mindless Sinner natürlich auch ihre etwas biedereren Momente, will sagen, daß sie einige Songs schrieben, die in ihrer Gesamtheit keine Originalitätspreise gewinnen konnten, im direkten Vergleich mit vielen aktuellen Bands aber doch wirklich bravourös abschneiden, da Mindless Sinner in jeden Song ihre gesamten Emotionen hineinlegten. Vielleicht lassen sich ja nun einige Jungspunde inspirieren, dem neumodischen Pseudometal abzuschwören und den großen Alten zu lauschen, die in ihrer Weisheit so manch eine wirklich gelungene Idee weitervererben könnten. Es wäre ja nichts Schlechtes daran zu sehen, oder? Mindless Sinner sind auf jeden Fall eine jener Killerbands, die vielleicht an der Hürde des großen kommerziellen Erfolges in den 80ern scheiterten, jedoch musikalisch zu den Leadern gehörten. Beide vorliegende Alben sind bis an den Rand mit furiosem Heavy Metal gespickt, der stetig zwischen speedigen Ausflügen und stampfender Wucht pendelt. Soli von majestätischer Größe knallen die Skandinavier einem in einer erstaunlichen Quantität vor den Latz, Soli, die eine Affinität zum klassisch inspirierten Hardrockgitarrenspiel vieler 70s Bands und zugleich zum wilden Gefetze der damals aktuellen Härtnerschwadronen hatten. Einprägsame, mitreißende, blitzende Leads, die auf den Riffs dahingleiten. Nicht ein einziger davon wirkt deplatziert. Die Gitarristen damals setzten mehr auf die Komposition an sich, als auf das Profiliren ihrer selbst. Man mag sich an Michael Schenker, Uli Roth, Glenn Tipton, Ken Downing und solche Kaliber erinnern, die genau dies vorlebten. Mindless Sinner bekommen nun nochmals eine posthume Chance, zumindest den verbliebenen Heavy Metal Maniacs ordentlich Feuer in den Ar…llerwertesten zu blasen, dem wollen wir ja nicht im Wege stehen.

F.Ett

Rerelease, Bonustracks

Nicht vorrätig

Artikelnummer: 17593 Kategorie: Schlagwörter: ,

CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

0, 1

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