MORTYR – Rise of the Tyrant CD

Ob Cederick Forsberg, der vierundzwanzigjährige Multiinstrumentalist und Bandkopf der schwedischen Heavy Metal Bands und Projekte BLAZON STONE und ROCKA ROLLAS mit ihrem klassischen RUNNING WILD Einschlag (die einen mehr, die anderen weniger – der Verf.) und jetziger Alleinherrscher der mit bestialischer Wildheit und doch eleganter Melodik thrashenden MORTYR wohl zum großen Forsberg Clan gehört? Ich meine Thomas (aka Quorthon, natürlich BATHORY) und Börje (Gründer von BLACK MARK RECORDS, Quorthons Vater), das unheilige Gespann der 80er. Nun, das soll uns ja gar nicht interessieren. Auf die Musik kommt es an. Und hier wird so richtig rangeklotzt und dreingehauen. Den Altmeistern teutonischer und nordamerikanischer Polterkunst wird ein sattes Denkmal gesetzt. Ced ist dabei so talentiert, das ganze Album allein zu komponieren und einzuspielen, dabei dann noch so traditionell wie nur eben möglich vorzugehen und nebenher charakterstarke, einprägsame Stücke mit enormem Schmiss zu schreiben, die ebenso mit urgewaltiger Brutalität, wie auch mit packenden Harmonien aufwarten. Diese Scheibe hätte aus den mittleren 80ern stammen können und wenn ich einem alten Thrasher dies kundtäte, er würde es mir sofort glauben. „Rise of the tyrant“ lebt die Klischees bis ins Detail exzessiv aus, aber genau davon rührt die brodelnde Intensität der Performance und des Songmaterials her. Wer sich mal wieder eine Scheibe mit der eternalen Wucht von „Pleasure to kill“, „Torment in fire“ oder gar „Seven churches“ wünscht, ein recht ungezügeltes, zugleich mit Hits um sich schießendes Stück Musik, der ist hier absolut richtig. Wie ich finde, eine der herrlichsten Arbeiten des Cederick Forsberg bisher. Man darf gespannt sein, was die Kreativität des jungen Mannes noch hergibt.

Sir Lord Doom