OMEGA POINT – Infinite rhyme CD

15,50

Diese US Band hat es zeitlebens nur auf ein Demo gebracht, welches jetzt vom griechischen ARKEYN STEEL Label als CD dem bangenden Volk wieder zugänglich gemacht wird. 1991 wurde das Originaltape veröffentlicht und kann sich in allen Belangen hören lassen. Ein transparenter, kraftvoller Klang ist das erste, was mir persönlich auffällt. Jedes Instrument hat seinen Freiraum und doch donnern die Gitarren schön wuchtig auf den Hörer ein. Aber das Demo hat Klang, nicht so wie die meisten aktuellen Produktionen, die durch digitales Totproduzieren nurmehr eine leblose Plastikmasse ohne Ausdruck darstellen. Das gab es 1991 noch nicht, wobei die Welt schon kurz vor dem digitalen Overkill stand. Die Musik von OMEGA POINT zu beschreiben ist dann eigentlich keine große Kunst. Eine Kunst aber ist es, ihr damit auch gerecht zu werden. Die Band spielt einen progressiven Heavy Metal, welcher gesegnet ist mit einer mystifizierenden Melodieführung und ebenso verdrehten, wie doch vorantreibenden Rhythmusfiguren. Die Riffs und Gitarrenmelodien sind ganz groß, ebenso die Gesangslinien, welche von einer himmelhohen Stimme vorgetragen werden, gerne auch mehrstimmig mit der Band im Chor. Immer fragil und feingliedrig, aber entschlossen und heroisch dabei. Über das Mid Tempo geht die Band in der Geschwindigkeit nie, aber das allein reicht schon. Neben den peitschenden Metalsongs stehen auch sanftere, nachdenklich stimmende Stücke auf dem Plan, die so gar nichts von den handelsüblichen Balladen haben. Tiefgang, Seele, Epik und Leidenschaft statt plüschiger Weibsohrschmeichelei. Und selbst in den Balladen ist man vor verspielten Headbangermomenten nicht sicher. Um dem geneigten Fan die Suppe mal richtig schmackhaft zu machen, ziehe ich QUEENSRYCHE zu „The warning“ Zeiten, HEIR APPARENT, JAG PANZER, TITAN FORCE und die FATES WARNING der ersten drei Alben als Vergleiche heran. Progressiv ja, aber ohne dämliche Frickeleien, sondern allein durch die intensive, betörende Ausstrahlung, durch die verwinkelten Kompositionen, denen es an Eingängigkeit jedoch nie mangelt. Mit solchen Bands hätte die 90er Metalszene eigentlich geil ausgesehen, wenn die Musiker nicht im Alternative – und Hardcorewahn versumpft wären und sämtlichen fruchtbaren Boden zerstört hätten, so dass sich hinterher nurmehr glattgewichster Pop – und Schlagermetal darauf bilden konnte. Dieses Demo, jetzt endlich auf CD, ist gerade deswegen so wichtig, um uns eventuell ja doch noch ein paar Inspirationen zu schenken, auf denen sich ein neuer Metal aufbauen kann. Die intensive Magie dieser Band umgibt Dich mit dem ersten Ton. Wenn dann ein schon infernalischer Banger wie „Test of fate“ mit aufwühlender Gitarrenarbeit und durchdringendem Gesang sämtliche Sinne kitzelt, ist man als Hörer absolut gefangen. Besser kann man progressiven Metal kaum spielen. Märchenhaft, mystisch und dunkel, ohne aber eine negative Stimmung zu verbreiten. Ein absolutes Highlight im amerikanischen Powermetal und gerade deswegen ist ihr Untergang so eine Sünde gewesen. Wenn man diese CD hört, weiß man erst, wie lächerlich viele der Mainstreamposermetalacts heute eigentlich sind.
Sir Lord Doom

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CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

0, 1

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