OPENING SCENERY – Mystic alchemy CD

15,50

Heiss und kalt zugleich wird mir, wenn man mir wieder eine italienische Band unterschieben will, bei der „Powermetal“, „Progmetal“, „Symphonic“ und „Epic“ als Attribute genannt werden. Ich atme tief durch und schmeisse dann lieber OPENING SCENERY in den Player, die zwar Italiener sind, dann auch noch auf Underground Symphony Records erscheinen, aber zuerst mit einem schön kräftigen, bodenständigen Sound zu gefallen wissen, der Heavy Metal auch wie HEAVY METAL klingen lässt und trotzdem allen Instrumenten volle Transparenz gewährt, mich dann mit starken Melodien beeindrucken, die zwischen mystisch – dunkel und mitreißend – eingängig ihres Weges ziehen und definitiv dem Terminus „Powermetal“ durchweg gerecht werden, zuletzt nun meine Sympathie durch ihren charismatischen, emotionsgeladenen Sänger gewinnen, der mit seiner emotional exaltierten, aber stets kontrollierten Art zu singen jede US Kultband der 80er zu Ruhm und Ehre gebracht hätte. Soviel zu den ersten auffälligen Aspekten dieser Musik. Synthesizer? Keyboards? Alles dabei, in durchaus opulentem Maße und genau passend eingesetzt, den Songs eine Menge Fülle verleihend, zuweilen eine spacige oder, ich benutze dieses Wort wohl noch öfter, mystische bis feierliche Atmosphäre schaffend. Wobei die Keyboards trotz aller spielerischer Qualität und Kreativität den Gitarren stets den Vorrang gewähren. Hardrock und Metal mit Keyboards, wir haben uns ja nun daran gewöhnt, bei einer solch gelungenen Performance passt die Kombination wie die vielbeschworene Faust aufs Auge. Der Stil, den OPENING SCENERY hier kompositorisch fahren, ist sicherlich von Innovationen befreit, allein ihre Stücke sind aufwühlend, mitreißend und durch die leidenschaftliche Interpretation ein Garant für schwermetallenes Hörvergnügen, selbst in den Passagen, wo die Band sich dem leichtfüssigeren melodischen Neoprog Sound der 80er annähert, was die oft knalligen Riffgewitter mit ihrer leicht verdrehten Ausrichtung gekonnt auflockert. Die typischen Progmetalelemente mit vertrackterem Drumming, Gitarrenstakkatos und zusammenlaufenden Orgel – und Gitarrenriffs finden sich natürlich ebenfalls auf diesem Album. Solche Songs sind die eher gewöhnlicheren, stets aber Freude bereitenden Momente. Schwer zu sagen, wem das hier alles gefallen wird, aber die Fangruppe wird äußerst vielschichtig sein. Metalheads mit Hang zu Theatralik und symphonischen Klängen, Progmetaller, die es auch etwas gerader und kräftiger lieben, Freunden von zeitgemässerem Powermetal, die sich daheim gerne TAD MOROSE, HOLLOW, EVERGREY und dergleichen reindröhnen, dazwischen geht alles. Das lebendige Feeling dieser technisch versiert dargebotenen Musik beeindruckt, die Harmonien und Melodien fesseln. Selbst in verträumt sanfte Gefilde brechen OPENING SCENERY auf, verzaubern, verführen und betören, könnten Hits landen, zeigen aber wenig Interesse am Mainstream, sondern konzentrieren sich auf ihre Musik. Ich persönlich bin verzückt, wenn der Keyboarder seine Fanfaren mit dem Gefühl der alten, fantasievollen Symphorockbands der späten 70er ertönen lässt, wo epische Musik noch ganz anders gedeutet wurde. OPENING SCENERY sind dem Geist jener Musik wesentlich näher als dem seelenlosen hektischen Popsound mit schrecklichen Melodien und verzerrten Gitarren, der uns heuer oft als Metal angepriesen wird. Eine schöne CD, der man volle Aufmerksamkeit schenken sollte, damit die ganzen kleinen Details sich dem Hörer auch offenbaren. Nebenbeihörer dürfen beim typischen Symphonic Epic Hollywood Metal verharren.

Sir Lord Doom

Underground Symphony

Artikelnummer: 12534 Kategorie: Schlagwörter: ,

CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

0, 1

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