REGIME – Same CD

Mit großer Freude tauche ich wieder ein in das mystische Reich des Heavy Metal Undergrounds. REGIME nennt sich eine jener verschollenen und nicht einmal legendär zu nennenden Bands, alleine deswegen weil sie zu Lebzeiten nur einem unmöglich kleinen Umfeld die Sinne mit kräftigem, melodischem und verspieltem Progressive Heavy Metal, der auch leicht progressive Züge trug, betören durften. Wie kommt manches Label nur darauf, ein derartiges Juwel von Band zurück ans Tageslicht zu befördern? Aber man sieht, Kreativität war stets im Überfluss da, man musste sie nur zu entdecken wissen. Und Texas war in den 80ern wirklich das Mekka für Freunde von inspirierter Heavy Metal Kompositionskunst, man denke da nur an Bands wie die SAN ANTONIO SLAYER, WATCHTOWER, unbekanntere Privatpressungsveröffentlicher wie WYZARD oder ganze Horden von Demobands, die aber alle nach ihrem ureigenen Sound und Feeling strebten. Besonders progressiver Metal und Thrash waren angesagt. REGIME haben sich ersterem verschrieben, wobei sie noch recht songdienlich arbeiten und dem Hörer auch was zum Anhören bieten, manche zu technische Frickelband macht ja eher Musik zum Weghören. Also, nein, REGIME waren geil und sind es trotz klangtechnischer Abstriche, weil eben nur aufbereitetes Demomaterial immer noch. Sie stehen auf Melodien, Virtuosität, Filigrantechnik und Geschmeidigkeit, was sie durchaus in die Nähe solcher Bands wie QUEENSRYCHE und HEIR APPARENT aus Seattle, ist ja auch Westküste, nur nördlicher, rückt. Und da fühlen sich REGIME auch pudelwohl. Sie machen trotz einer ähnlichen stilistischen Ausrichtung wie bei den bekannteren Acts eine sehr schöne, eigenständige Musik. 1990 bis 1991 waren sie aktiv, lösten sich am Ende frustriert auf, weil niemand ihnen auf den Weg zu Ruhm und Reichtum helfen wollte, dabei waren sie gut davor. Nun, was bleibt ist diese Demoanthology und die wird alle Freunde von den oben genannten Heldenbands oder einer Truppe wie KINGSBANE steilgehen lassen.

Sir Lord Doom