SEVENTH SEAL – Days of insanity CD

Sie sind schon ein eigensinniger Haufen, die SEVENTH SEAL aus Brasilien, spielen einen Power / Heavy Metal, der sich unterschiedlichster Einflüsse und Stimmungen bedient. Da finden sich große, pompöse Chöre und Refrains, die auf Melodicpowermetal hindeuten, da sind ruppige, sperrige Riffs und rauer Gesang, eine verdrehte, düstere Atmosphäre heraufbeschwörend. Dann gibt es schöne balladeske Momente und bodenständigen, am 80er LA Hardrock orientierten Sound. Majestätische Mid Tempo Songs mit alles überrollenden Leadgitarren sind ihnen nicht fremd. Eine komplexe Mischung also, die ihre Zeit zum Zünden braucht. Wenn man sich dann jedoch mit ihr arrangiert hat, wird man immer wieder gerne den Trip in die Welt von SEVENTH SEAL unternehmen. Die Keyboards, auf die wohl kaum eine aktuelle Powermetalband mehr verzichten will, schaffen eine eher kalte, bedrohliche Stimmung. Die Riffs sind zumeist hart und trocken, das Drumming klar, aber natürlich. Grob gesagt könnte man hier eine sperrigere, verdrehte Mischung aus neueren JUDAS PRIEST, RAGE, SAVATAGE und REVEREND als Vergleichspunkt anbringen. Halt immer einen Ticken ruppiger und düsterer. Die Scheibe ist spannend gemacht, liegt trotz durchaus weniger undergroundiger Einflüsse abseits vom Mainstream und der damit einhergehenden Oberflächlichkeit. Der Sound ist gut, nicht zu glatt, nicht zu ruppig, immer aber lebendig und intensiv. Das Spiel der Brasilianer ist perfekt, immer locker und gefühlsbetont. Die wild blitzenden, oft explosiven Leadgitarren sind natürlich ein Hochgenuss für jeden Heavy Metal Head, wobei ich schon sagen muss, dass die Gitarristen sich nicht als Minimalmsteens in den Voerdergrund gniedeln müssen, sondern stets die Atmosphäre und den Ausdruck des Songs an sich unterstützen. Ich wüßte so auf Anhieb keinen Vergleich abseits des oben angebrachten, kann aber Fans von verspielterem, leicht epischem und zuweilen melodisch hymnischem Powermetal nur zu diesem originellen Album raten.
Sir Lord Doom