STORMBRINGER – Don`t think… obey! CD

Na bitte, die Italiener können doch auch abseits von obskurem Kauz mit Horrorfeeling oder kinderliedartigem Symphogeschwuchtele noch richtig bodenständigen Metal mit geilen Melodien fabrizieren. Diese vorliegende Band erinnert mich stark an die alten White Skull Sachen, als diese noch ihre bezaubernde Sängerin hatten. Hymnenhaft, kraftvoll dabei, einprägsam, das sind die Attribute, mit der ich die CD belegen möchte. Instrumental sind die Herren wirklich nicht zu bremsen, neben der ungeheuren Spielfreude legen sie auch großes Können an den Tag, gerade im Bereich der stets schreddernden Gitarren, welche doch mehr als nur die typischen Standardspeedriffs oder Powermetalstakkatos ausspeihen. Soli, es gibt grandiose Soli auf dieser CD, sich langsam ins ekstatische steigernde Melodien, die Dir dann schier ins Gesicht explodieren. Die Sängerin hat das Zeug, neben bodenständigen Rockheldinnen wie Doro Pesch ebenso zu bestehen wie neben Diven der Marke Jutta Weinhold. Ihre Stimme scheint nicht aus dem anmutigen Hals einer schönen jungen Frau, sondern aus einem brodelnden Vulkanschlund zu entfahren. Sie besitzt auf jeden Fall Charakter und eine sehr persönliche Note, kopiert die Vorbilder nicht, sondern lernt von ihnen ihr eigenes Handwerk. Die Rhythmusgruppe ist eher unaufdringlich, zimmert solide Grundmuster, auf denen dann die Gitarristen all ihre kompositorische Kraft entfalten. Die Rhythmen halten die Songs an der Basis, geben ihnen allerdings genug Freiraum, auch mal unerwartete Wendungen zu nehmen. Stormbringer sind eine dieser Bands, die man zwar absolut in die “TRUE METAL” Ecke stellen kann und auch nur dorthin, die auch das Genre an sich nie und nimmer innovieren, die aber so richtig eigensinnig ihres Weges ziehen und dabei schmissige Songs am Stück produzieren, welche man sich wieder und wieder mit stets wachsender Begeisterung anhört. Das schaffen heute nicht mehr viele Bands. Also, unterstützt diese Truppe, damit Ihr auch noch in ein paar Jahren etwas an ihr gut habt!

Phil Sebastian

Italometal a la White Skull