VARATHRON – Stygian forces of scorn CD

15,50

Diese griechische Band ist seit gefühlten Urzeiten unterwegs und hat mit ihrem Fronter Stefan Necroabyssous einen großen Sympathieträger an Bord. Das soundsovielte, ich hab aufgehört zu zählen, Album kommt nun über das spanische DIE TODESRUNE Label auf den Markt, welches sich auf Krawall spezialisiert hat. Krawallig ist auch diese VARATHRON Scheibe, auf gewisse Art zumindest. Stefan ist ein großer Metalfanatiker mit Herz für NWoBHM und geilen 70er Heavysound, sogar Progrock und melodischere Bands hört er. Wenn man das mit der geographischen Herkunft in Verbindung bringt, kann man sich ungefähr ausrechnen, dass VARATHRON einem theatralische, ausladend epische Klänge zu bieten haben, die allerdings nicht allein auf den alten Heavy Metal beschränkt sind, sondern seit jeher einen Hang zu Bands wie CELTIC FROST, POSSESSED, DEATH und diversen Thrashgranaten nicht verleugnen möchte, ebenso wie zu doomigen Einflüssen, sowie Passagen, die von mediterraner bis orientalischer Mystik geprägt sind. Stefan hat eine grollende Stimme, sehr dämonisch, aber vor allem sehr charismatisch. Er ist ein Growler der älteren Schule wie Jeff Beccera von POSSESSED oder David Vincent. Die Melodien dieser Scheibe, meist von den Leadgitarren eingebracht, sind grenzenlos großartig, erhaben, sehnsuchtsvoll. Die Riffs dringen tief in Deine Seele ein und finden dort bestimmt eine Nische, in der sie sich festsetzen. Popmusik mit direktem Ohrwurmfaktor dürft Ihr von Stefan und seinen Mannen nicht erwarten, dafür ist die Band zu verspielt und progressiv, auch wenn sie gerne mal flottere Headbangerparts einbringen, wo ordentlich geschrubbt wird. Die Gitarrenwand bleibt aber stets ein Verbund aus packenden Melodien und eindringlichen Akkordkonstrukten. VARATHRON haben es nicht nötig, den Wettbewerb um die härteste Band der Welt zu bestreiten, sie sind einfach Heavy Metal to the bone mit deftigerer Kante, geschmackvoll inszeniert, fernab von Trends und Mainstreamlangeweile gelegen. Sie wurden zur großen Blackmetalwelle gezählt, als sie 1993 ihr Debüt veröffentlichten, aber sie waren stets anders. CELTIC FROST, CANDLEMASS, MANILLA ROAD und DEATH vereint? Ein gewagter Versuch, Referenzen zu schaffen, aber nicht ganz abwegig. All ihre musikalischen Vorlieben fließen ein, es ist Musik aus Leidenschaft, die hier gespielt wird. Eigenständig, originell, wenn auch nicht innovativ. In manchen Momenten sind die Stücke so emotiongeladen, selbst in den eruptiveren Passagen, dass man in wildester Lust mitschwingen muss. Wunderbar und sicherlich keiner großen Referenzen bedürftig. Der VARATHRONsche Zaubermetal wird sicher nicht jedem alten True Metal Banger schmecken, aber wer ein erweitertes Verständnis davon hat und sich in den 80ern auch gerne derberem Stoff hingab bzw. auf ebensolchen steht, der kann hier nichts falsch machen. VARATHRON mögen hochleben!
Sir Lord Doom

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CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

0, 1

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