WOLFRAM – No redemption CD

WOLFRAM, toll, so hieß unser Schülersprecher auf dem Gymnasium Ende der 80er, aber das scheint er nicht zu sein, denn die mir vorliegende CD stammt von einer tschechischen Gruppe. Metal aus der CSSR bzw. aus Tschechien ist mir über die Jahre oft untergekommen. Die vollkommen unbekannten KERN mit melodischem Heavymetal, die im Underground noch etwas weiter verbreiteten CITRON, ARAKAIN, welche die Legende des tschechischen Heavymetals darstellt und natürlich KREYSON, um welche sich sogar RUNNING WILD vor über 20 Jahren bemüht haben. Das sind ein paar derer, die ich so aufgeschnappt habe, natürlich sind da noch mehr. WOLFRAM nun also auch. Das Album ist von 2003, gespielt wird ein meist mittelschneller, kräftiger Powermetal mit verwinkelteren Strukturen und zuweilen recht mystischer Atmosphäre. Der Gesang ist rau und etwas dunkler, männlicher. So ähnlich klingt auch der gute Ales Brichta von ARAKAIN. Schwer zu sagen, mit welcher westlichen Kapelle das hier zu vergleichen wäre, mir fielen eher jene legendären Tschechenmetaller ARAKAIN und neuere Inkarnationen der ungarischen Legende POKOLGÈP ein, welche einen ähnlich wuchtigen, machtvollen Heavy Metal zelebrieren, der zwar klassischen Formeln folgt, aber das vollkommene Charisma besitzt. Selbst schleppende, alles zermalmende Heavyrockpassagen sind WOLFRAM gelegen und werden mit viel Gefühl auf einem soliden Rhythmusfundament errichtet. Und wenn es dann in balladeske Gefilde geht, dann regieren ergreifende Gesangsmelodien und Leitharmonien der Gitarre die sehr erzählerisch wirkende Komposition. Sehnsuchtsvoll und getrieben von immenser Leidenschaft überzeugen WOLFRAM auch auf diesem Terrain und schmieden Ohrwürmer für die Ewigkeit. Gesungen wird hier auf Englisch, frei von allem Akzent, damit auch der westliche Metalfan mit brennender Seele und wild pochendem Herzen seine Anlage bis zum Anschlag aufdrehen und diese Musik genießen kann. WOLFRAM sind eine Band, die durchaus traditionell, urklassisch und doch erfrischend klingt und sie sind durch und durch METAL!

Sir Lord Doom