EXILED – Fortune teller CD

5,00

Hölle, was hat man den Arizonametallern denn zu Futtern gegeben, daß sie dermaßen energetisch drauflosrotzen, als gäbe es kein Morgen mehr. Ihnen hat wohl die Vorfreude auf das anstehende Headbangers Open Air einen Adrenalinstoß beim Komponieren wie auch im Studio verpaßt. Erol, nunmehr alleiniger Six Stringer, entfacht ein säbelndes Riff nach dem nächsten, baut in diese kleine Harmoniebögen mit infernalischem Ausdruck ein. Wild, verdammt wild. John als Sänger hat sich nochmals gesteigert, läßt die Zügel los und entfesselt eine gesangliche Urgewalt aus seiner Kehle. Dabei schafft er es auch noch locker, sich in wahnwitzige Melodiebögen hineinzusteigern. Hölle! Sie haben die Schraube härtetechnisch angezogen, legen einige Briketts an Geschwindigkeit drauf. Ihre Kompositionen haben ungefähr das Level des Vorgängers gehalten, es sind leichte Verbesserungen auszumachen, wobei man sagen muß, daß nichts repariert zu werden braucht, was nicht kaputt ist. Warum also auf Krampf versuchen, die kompositorischen Energiereserven über den Rand hinweg auszunutzen? Exiled sind sicher noch lange nicht am Ende, doch sie machen lieber kleine Schritte, addieren hier mehr Speed und Wucht, was schon alleine ausreicht, ihren Stücken einen weitaus intensiveren magischen Ausdruck zu verleihen. Mit dieser Scheibe erreichen sie eine Ebene, welche in den 80ern bei Bands wie Agent Steel zum Standard gehörte, nach und nach während der letzten 15 Jahre leider aber verloren ging, im Sog von Grunge, Neothrash und Nu Metal und neuerdings Melodicspeed. Exiled denken gar nicht daran, ihren Sound glattzubügeln, die Drums programmieren zu lassen, massiven Pomp zu integrieren und somit das Material sämtlichen Feelings zu berauben. Heaviness ist oberstes Gebot, hiernach richtet Erol seine furiosen, straight anmutenden und doch komplexen Riffs, seine eruptiven Leads und betörenden Harmonien aus. John läßt seine Berserkerstimme, die es locker mit den Größten aufnehmen kann, ich spreche von Halford und Dickinson, auf diesen Riffstrukturen sehr sicher balancieren. Die Rhythmuscrew, aus Sage am Schlagzeug und Rob am Bass bestehend, unterlegt die Stücke mit einem treibenden, beinahe hypnotisierenden Beat, welcher sich in Deinen Organismus schleicht und Deinen Herzschlag dem Rhythmus des jeweiligen Songs angleicht. Was also bei einem Speedkracher abgehen dürfte, könnt Ihr Euch vorstellen. Der priestige Ausdruck des wirklich mitreißenden Debüts ist also einem weitaus aggressiverem Spiel gewichen, mehr Power, mehr Leidenschaft und eine losgelöstere Atmosphäre. Dabei bleibt natürlich die Abwechslung keineswegs auf der Strecke. Gekonnt werden immer wieder Tempowechsel und Breaks eingebaut, die den Fluß der Arrangements ein wenig lenken, ihn allerdings nicht stoppen, eher noch antreiben. Und als Krönung des Gesamtbildes, ist das Level an Eingängigkeit ein nicht geringes, nur daß Exiled den Tiefgang noch ausgeweitet haben. Killersongs wie der Titeltrack haben die Power einer außer Kontrolle geratenen Horde hysterischer Elefanten. Niemand hält sie jetzt noch auf und wenn er es versuchen sollte, er würde weggefegt von der gigantischen Druckwelle, die aus den Boxen trümmert. Exiled sind kommende Klassiker einer leider sehr orientierungslosen Metalgeneration, die dennoch nicht ohne Hoffnung zu sein braucht. Die sattgefressenen, selbstgefälligen Pseudotruemetaller werden ausgelöscht, genau wie die sonstigen zur Korrosion beitragenden Elemente, welche von den Majormagazinen und – plattenfirmen als ultimativer Heavysound verkauft wird. Zwangskremierung ist hierbei eine Maßnahme. Seit dem ersten Einschlagen dieser Band in der metallenen Szene Europas sind einige andere hoffnungsvolle Bands bereits elendig unter den Schlägen der konsumorientierten Musikhaie verendet, auch wenn die Kadaver noch weiterhin ausgeweidet und verwertet werden. Aber nicht so Exiled, sie stehen wie eine Wand aus Stahl gegen alle musikalischen Modeströmungen an. So gehört sich das, Jungs. Die Scheibe kommt natürlich in einem superben Coverartwork, selbstverständlich in beiden gängigen Formaten. Wenn das für die Undergroundwölfe kein Grund zum freudigen Aufheulen ist, eh? Ja, gut, vier Songs sind so ganz unbekannt nicht mehr, waren sie doch schon auf der Vinylpressung der ersten Scheibe enthalten, aber diese Versionen hier haben noch mehr Titt als die vier Demostücke. Killer! Doppelt Killer! Exiled sind eine der heißesten Metalbands am Markt und sie werden uns hoffentlich noch viel Freude schenken. Sir Lord Doom

Hellion Records, die Götter des Power Metals sind zurück!!

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Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

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