KALEDON – Chapter IV: Twilight of the gods CD

5,00

Nun hat der melodisch – symphonische Speedmetal auch bei Hellion eingeschlagen. Waren unsere bisherigen Speedhelden Not Fragile noch immer schön räudig bei der Sache, so sind Kaledon ein Garant für herrlich schwelgerischen Pomp, ohne dabei die knalligen Riffs und treibenden Rhyhtmen zu vernachlässigen. Wer es lieber erdig mag, der wird ja mit Vortex und Metal Inquisitor sehr gut bedient, Kaledon kümmern sich um die Liebhaber großer Melodien mit Ohrwurmcharakter und üppiger Arrangements. Die ultratruen Undergroundler mögen die Nase rümpfen, aber das sind schon rein stilistische Aversionen, da Kaledon sich richtig Mühe geben, hier Hymnen zu schreiben, die auch in zwanzig Jahren noch Bestand haben. Der melodische Sound der 80er wird hier durch den Speedwolf gedreht, was viele Trällerbands bislang versuchten und nicht schafften. Dramatische Melodien ohne aufgesetzte Fröhlichkeit, das ist hier das Zauberwort. Spielerisch sollten die Jungs auf jeden Fall jede der großen Genrebands in Punkto Professionalität locker erreichen und zumindest live einige davon in die Tasche stecken. Der Sound ist wie gewohnt fett, sehr wuchtig, natürlich eher schwebend und erhaben, denn dreckig – erdig. Glasklar lässt sich jedes Instrument heraushören. Neben dem melodischen Speed haben Kaledon auch Elemente des synphonischen Progressiverocks für sich entdeckt und vereinen diese mit den Heavypassagen zu gewaltigen Stücken. Verflogen ist der Zorn auf die Hampelmänner mit den extrem süßlichen Harmonien, vergessen der Schmerz im Ohr beim Anhören aalglatter Produktionen, denn Kaledon sitzen perfekt in der Genremitte. Und wenn jenes Genre nicht so überlaufen wäre, schwängen sie sich glatt direkt an die Spitzenposition. Gerade die intensiv genutzten Solopassagen sind hier der absolute Wahnwitz. Perlende Synthieleads, elegenate Gitarrenläufe, man überlässt beiden Instrumenten die Leitfunktion und eröffnet ihnen die Möglichkeit, sich furios zu inszenieren. Balladen stehen neben mittelschnellen Pomphardrockern und Geschwindigkeitsorkanen, was man ja bereits von den Vorgängeralben kennt. Und die Musik untermalt hervorragend die epische Sage, welche Kaledon vor einigen Jahren mit dem Debütalbum begonnen haben. Wer sich dem synphonischen Speedmetal also verhaftet fühlt und mal wieder Melodien hören will, die sich direkt in die Sinne bohren und dort auch verharren, weil sie eben doch anders sind, kommt an diesem Album nicht vorbei.

Robert Moskau

Superber High-speed / melodic Metal

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CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
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