NOT FRAGILE – Who dares wins & 8 bonustracks – rerelease CD

8,00

Diese Band aus Hamburg ist eines der schwermetallischen Szeneurgesteine, nicht nur in der Hansestadt, sondern in Gesamtdeutschland. Metal wurde bereits 1980 gezockt, als sich eine Truppe wie GRAVESTONE noch dem Krautrock hingegeben hat. NOT FRAGILE sind sogar älter als ihre wesentlich berühmteren Mitbürger HELLOWEEN, wenn auch nur ein Jahr. Dennoch, sie gehören zu denen, die alles mit losgetreten haben. Umso schöner ist es, dass nach Jahren der Abstinenz endlich das klassische Kultmaterial der „Who dares wins“ LP und der allerersten HELLION RECORDS Veröffentlichung, NOT FRAGILES „Lost in a dream“ EP von 1989, wieder den Headbangern zum Entdecken zur Verfügung steht, denn viele der nachgewachsenen Teutonenmetalboys und – girls kennen diese beiden Kleinode norddeutscher Stahlschmiedekunst noch gar nicht. Die von der Band als Privatpressungen ins Rennen geworfenen CD Versionen vom Beginn der 90er sind inzwischen gänzlich vergriffen, rar wie Goldstaub, gleich dem edlen Vinyl beider Veröffentlichungen, eine rundum überfällige Sache ist dieser Rerelease also. Mit beinahe zärtlicher Behutsamkeit wurden die alten Masterbänder in harter Studioarbeit restauriert, digital aufgearbeitet, um die Undergroundklassiker des deutschen Metals in dem ihnen gebührenden Glanze erstrahlen zu lassen, eine mühselige Aktion, die sich dennoch gelohnt hat, sind hier doch endlich alle Feinheiten zu hören, welche sich NOT FRAGILE für ihre Speedmetalgranaten ausgedacht haben. Markus Köhn die alte Donnermaschine war nie so wuchtig, gleichzeitig so befreit und leidenschaftlich auf einem NOT FRAGILE Album zu hören, zeigt seinen hochklassigen Nachfolgern, dass er trotz seiner damaligen Jugend keinen Deut weniger Versiertheit mit sich brachte. Seine Doublebassattacken in Verbund mit flotten Läufen über die Toms sind legendär. Bebbo (Sänger und Gitarrist Torsten Buczko) singt frei von der Leber weg, ungezwungen und extrem charismatisch. Er mag gesangstechnisch kein Virtuose sein, aber er hat Charakter und ist einfach echt. Seine Gitarrenduelle mit Raico Ebel lassen dem German Speedmetal Lunatic die Sinne dampfen. Technisch nicht ohne Anspruch, nur eben wilder, mit dem rohen, hungrigen Charme der Jugend. The kids were allright! Neben all den Legenden teutonischen Hochgeschwindigkeitsbleis sind NOT FRAGILE eine Macht mit der gerechnet werden muss. Ein schöner Rerelease wäre natürlich nichts ohne zünftiges Bonusmaterial. Mit der aktuellen Besetzung eingespielt rockt man sich durch diverse schwer erhältliche Coversongs, die einerseits im typischen Bandgewand fast als Eigenkompositionen durchgehen könnten, aber niemals ihren typischen Charme verlieren. Man zollt den Mitbürgern von RUNNING WILD Tribut, covert den ultrakultigen „Victims of states power“ Killer der allerersten RUNNING WILD EP, auch wieder auf Speed gebürstet, aber mit Leidenschaft und Bumms. ANGELWITCH werden danach durch den Wolf gedreht, ihr „Extermination day“ nimmt in der hamburgischen Version natürlich ordentlich Fahrt auf und rast wie der blanke Hans über unsere Köpfe hinweg. Lecker auch „Because the night“, welches dem Original von Pattie Smith alle Ehre macht und trotzdem blitzend und donnernd in bester Heavy Metal Manier die Boxen hinaus in die große weite Welt der Headbangerschen Wohnstube passiert, um sich dem eben genannten Individuum gleich einem wurmartigen Parasiten in die Gehörgänge zu pressen. Hier geht die Party ab! Mit dem schon im Original rasanten SWEET SAVAGE Dauerbrenner „Eye of the storm“ sind schon METALLICA zum Speedmetal gekommen, NOT FRAGILE ehren die irische Metallegende durch eine treibende, vor Maschinenöl und Arbeiterschweiß nur so triefende Interpretation. Als Rauswerfer dann SLADE, jawoll, Bebbo ist ein alter SLADE Fanatiker, „Knuckle sandwich Nancy“ ist eine glammige Hardrockhymne der ehrlich – bodenständigen Art, wie geschaffen, um von NOT FRAGILE gecovert zu werden. Sie sind genauso echt als Typen, wie es einst Jim Lea und Noddy Holder auf der Bühne waren. Diesen Rerelease kann man also als rundum erstklassig bezeichnen, rein musikalisch schon. Abgerundet wird er durch ein fettes Booklet mit vielen Bildern, sogar einem von einer 86er Show in unserem Itzehoer Haus der Jugend (inzwischen leider längst abgerissen), dazu einer Hintergrundstory zum Rerelease von Bebbo persönlich erzählt. Das Coverartwork wurde eigens für diese CD angefertigt. Sympathisch, ehrlich, eigenständig, mitreißend und leidenschaftlich, das sind die Attribute, mit denen ich „Who dares wins“ in der entgültigen 2009er Version in Verbindung bringe. Für jeden Fan von Speedmetal deutscher Bauart absolute Pflicht.
Sir Lord Doom

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CD

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,150 kg
Marke

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