INSANIA (D) – Never 2L84H8 CD

Tricky! „Never too late for hate“, kultiger Titel. Aber kann die CD halten, was der Titel verspricht? Kann sie. Kultiger Deutschmetal, der so klingt, als käme die Band straight aus den 80ern. Hier gibt es keine pompösen Chöre, keine Drumcomputer, wie schon bei anderen Teutonengrößen entdeckt, sondern erdigen, ehrlichen Heavymetal mit geilen Melodien. Unkompliziert und mitreißend wurden die Songs inszeniert, zuweilen haben Insania einige ganz lustige Einlagen gebracht, die eben mit einem Augenzwinkern der ganzen Metalszene den Spiegel vorhalten. Auch wenn es ernstzunehmende Musik ist, man braucht ja nicht immer grimmig aus der Wäsche gucken, gell? Erinnert mich an die alten Sexmachine mit deren „Love Bomb“ LP. Scharf ist der Pseudolivepart inklusive gewaltiger Fankulisse und dämlicher Rockstaransage, hehehe. Wie gesagt, Insania haben ihren Spaß bei der Sache und wir werden auch nicht ohne ein leichtes Grinsen von der CD ablassen. Der Sound ist erstklassig, die Songs kommen auf den Punkt, gesanglich ist man typisch deutsch, leichte Ecken und Kanten also, aber letzten Endes paßt es wie der Arsch auf den Eimer. Wem schon die letzten Scheiben gefallen haben, der sollte auch hierbei wieder zuschlagen. Das Cover ist zwar gänzlich unmetallisch, die Musik straft jedoch alle Befürchtungen Lügen. Was den typischen Teutonenmetal angeht, da brauchen wir auch wirklich mal wieder Nachschlag. Mir fallen nicht mehr viele Truppen ein, die noch dem bodenständigen Germanenstahl fröhnen, wobei es andererseits viele Melodicbands gibt und die meisten Newcomer plus einige Alteingesessene eher auf US Metal oder NWoBHM setzen (oder wie Metal Inquisitor einmal von Polen über Belgien bis nach Holland wandern). Also, freuet Euch Ihr Banger, verkündet was geschehn! Neben Teutonic die beste Truppe, die sich zur Flagge bekennt. Wem die alten Gamasachen wie Vampyr, Noisehunter und ähnliche Truppen gefallen haben, der greift jetzt zu.

Sir Lord Doom